Lateinamerika

Kuba: Kartell der Sonnen ist US-Erfindung und Vorwand für Angriff gegen Venezuela

Während die USA ihren Druck auf Venezuela seit Wochen kontinuierlich steigern, nimmt Kuba seinen Partner in Schutz. Die Führung in Havanna vermutet hinter der US-Antidrogenoperation in der Karibik unlautere Ziele: Demnach hat Washington es auf das venezolanische Erdöl abgesehen.
Kuba: Kartell der Sonnen ist US-Erfindung und Vorwand für Angriff gegen Venezuela© Urheberrechtlich geschützt

Seit dem 24. November stufen die USA den venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro und dessen Regierung als Mitglieder einer terroristischen Vereinigung ein. Die Rede ist vom sogenannten Kartell der Sonnen. Die Klassifizierung der Organisation als terroristisch erteilt US-Präsident Donald Trump in den USA die Vollmacht, mit neuen Restriktionen gegen Maduro vorzugehen. US-Außenminister Marco Rubio kündigte den Beschluss in einer Mitteilung vom 16. November an.

Gegen das US-Vorgehen in der Karibik protestiert nicht nur Venezuela. Auch Kuba nimmt einen seiner wichtigsten Partner in Schutz. Der Außenminister des Inselstaates, Bruno Rodríguez, hat das Kartell der Sonnen als Erfindung der US-Regierung und des US-Außenministers Rubio bezeichnet. Mit dieser Fiktion wolle Washington nämlich seine "gewaltsamen Aktionen zur Entmachtung der Regierung von Venezuela und zur Aneignung des Erdöls dieses Bruderstaates rechtfertigen", warnte Rodríguez auf der Plattform X.

Venezuelas Außenminister Yván Gil dankte seinem kubanischen Amtskollegen für diese "mutige Anzeige" angesichts des US-Vorgehens. Der Diplomat betonte dabei auf der Plattform X, dass diese "Lüge der US-Regierung" das Ziel habe, die Aggressionen aus Nordamerika gegen das südamerikanische Land zu rechtfertigen und die "Monroe-Doktrin 2.0" durchzusetzen. Dieser Versuch werde aber scheitern, erklärte Gil:

"Diese karibische und lateinamerikanische Region hat einen klaren Entschluss gefasst – und zwar, frei und souverän zu sein."

Das US-Außenministerium hatte in seiner Erklärung vom 16. November betont, dass das Kartell der Sonnen von Maduro und anderen hochrangigen Mitgliedern seines illegitimen Regimes geführt werde. Die Organisation habe dabei das venezolanische Militär, die Geheimdienste, die Legislative und die Justiz des südamerikanischen Landes korrumpiert. Das sei zusammen mit anderen Organisationen wie Tren de Aragua für den Drogenschmuggel in die USA und nach Europa verantwortlich. Die Regierung in Washington werde weiterhin alle verfügbaren Mittel einsetzen, um die US-Sicherheit zu gewährleisten.

Etwa eine Woche nach dieser Erklärung berichtete die Financial Times, dass Maduro seine persönlichen Sicherheitsvorkehrungen verschärft habe. Dem Bericht zufolge setzte der venezolanische Staatschef seit Langem auf kubanische Leibwächter.

Die US-Navy ist seit Wochen in der Nähe der venezolanischen Küste mit mehreren Kriegsschiffen präsent. In der Region sind darüber hinaus bis zu 15.000 US-Soldaten zusammengezogen. Als Grund für dieses Aufgebot geben die USA den Kampf gegen den Drogenschmuggel nach Nordamerika an. Seitdem greift das US-Militär mutmaßliche Drogenboote in der Karibik und im Pazifik an. Diesen Attacken sind inzwischen Dutzende Menschen zum Opfer gefallen. Die Regierung in Washington beschuldigt den venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro, hinter dem Drogenschmuggel zu stehen. Für seine Festnahme ist ein Kopfgeld in Höhe von 50 Millionen US-Dollar ausgesetzt.

Maduro bestreitet jede persönliche Beteiligung am Drogenhandel, und seine Regierung leugnet die Existenz des Kartells der Sonnen, das laut Experten ein dezentralisiertes Netzwerk von in den Rauschmittelhandel involvierten Offizieren der venezolanischen Streitkräfte darstellt. Der Name basiert auf den Sonnen-Insignien der venezolanischen Generäle, gegen die man in den 1990er-Jahren wegen Drogenhandels ermittelt hat.

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