Lateinamerika

Kolumbien setzt nachrichtendienstliche Zusammenarbeit mit USA aus

Die andauernden US-Attacken auf mutmaßliche Drogenboote in der Karibik haben die ehemaligen Verbündeten Kolumbien und die USA entzweit. Aus Protest gegen diese außergerichtlichen Tötungen setzt Bogotá jetzt die nachrichtendienstliche Zusammenarbeit mit Washington aus.
Kolumbien setzt nachrichtendienstliche Zusammenarbeit mit USA ausQuelle: Legion-media.ru © Karen Hovsepyan

Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro hat die Sicherheitsbehörden seines Landes angewiesen, bis auf Weiteres keine nachrichtendienstlichen Informationen mit den US-Behörden mehr zu teilen. Auch sonstige Kontakte in diesem Bereich sollen auf Eis gelegt werden. Der Politiker begründete auf der Plattform X seinen Beschluss wie folgt:    

"Der Kampf gegen Drogen muss den Menschenrechten des karibischen Volkes untergeordnet werden."

Petro zufolge werde die Maßnahme in Kraft bleiben, bis die US-Navy ihre Raketenangriffe auf Boote in der Karibik eingestellt habe.

Die Entscheidung der Regierung in Bogotá folgt auf einen ähnlichen Beschluss des Vereinigten Königreichs. Großbritannien hat ebenfalls den nachrichtendienstlichen Austausch mit Washington in Bezug auf mutmaßliche Drogenboote in der Karibik suspendiert. Die Regierung in London halte solche Raketenangriffe für illegal und wolle nicht Komplize sein, heißt es in einem Bericht des US-Fernsehsenders CNN. Wie informierte Quellen behaupten, teile Großbritannien seit über einem Monat seine nachrichtendienstlichen Informationen über die Karibik-Zone mit den USA nicht mehr.

Seit August ist die US-Navy in der Nähe der venezolanischen Küste mit mehreren Kriegsschiffen, einem U-Boot und Kampfflugzeugen präsent. Als Grund für dieses Aufgebot geben die USA den Kampf gegen den Drogenschmuggel aus Süd- nach Nordamerika an. Seitdem greift das US-Militär mutmaßliche Drogenboote in der Karibik und im Pazifik an. Diesen Attacken sind inzwischen Dutzende Menschen zum Opfer gefallen. Die Regierung in Washington beschuldigt den venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro, an der Spitze eines Drogenkartells zu stehen. Für seine Festnahme ist ein Kopfgeld in Höhe von 50 Millionen US-Dollar ausgesetzt. Zudem hatte US-Präsident Donald Trump Mitte Oktober dem US-Auslandsgeheimdienst CIA verdeckte Operationen in dem südamerikanischen Land erlaubt.

Die Regierung in Caracas vermutet hinter diesen US-Aktivitäten den Wunsch, Maduro zu stürzen. Auch Russland sieht in dem US-Aufgebot in der Karibik das Mittel, Venezuela politisch, militärisch und psychologisch unter Druck zu setzen. Gegen die tödlichen US-Angriffe auf mutmaßliche Drogenboote sprechen sich neben Kolumbien auch die UNO, Mexiko und Brasilien aus.

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