Lateinamerika

Im Falle eines US-Angriffs: Venezuela bereitet sich auf einen Guerillakrieg vor

Das US-Militär stellt das venezolanische Militär, das durch mangelnde Ausbildung, niedrige Löhne und veraltete Ausrüstung aufgrund der Sanktionen geschwächt ist, bei Weitem in den Schatten. Deshalb setzt Caracas auf Guerilla-Taktiken, um die USA in einen langen Krieg hineinzuziehen.
Im Falle eines US-Angriffs: Venezuela bereitet sich auf einen Guerillakrieg vor

Laut Quellen, die über die Bemühungen und Planungsdokumente informiert sind und die Reuters eingesehen hat, plant Venezuela im Falle eines Luft- oder Bodenangriffs der USA, einen Widerstand im "Guerillastil zu organisieren oder Chaos zu stiften".

Nach mehreren Angriffen auf mutmaßliche Drogenfrachterschiffe in der Karibik und einer massiven Verstärkung der US-Militärpräsenz in der Region hat US-Präsident Donald Trump die Möglichkeit einer Bodenoffensive in Venezuela angedeutet und erklärt, dass "das Land als Nächstes dran ist". Später dementierte er jedoch, dass er Angriffe innerhalb Venezuelas in Erwägung ziehe. Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro erklärte mehrfach, Trump wolle ihn stürzen, und die venezolanischen Bürger sowie das Militär würden sich jedem solchen Versuch widersetzen.

Sechs mit den militärischen Fähigkeiten Venezuelas vertraute Quellen sagten, das US-Militär stelle das venezolanische Militär, das durch mangelnde Ausbildung, niedrige Löhne und veraltete Ausrüstung geschwächt sei, weit in den Schatten. Aufgrund dieser Realität setzt die Regierung Maduro auf Guerillakriegsführung.

Die der Guerilla-Taktik entsprechende Verteidigung, die die Regierung als "langwierigen Widerstand" bezeichnet, würde laut mehreren Quellen sowie mehreren Jahre alten Planungsdokumenten, die Reuters eingesehen hat, kleine Militäreinheiten an mehr als 280 Standorten umfassen. Diese würden Sabotageakte und andere Guerilla-Maßnahmen durchführen.

Eine verschärfte Form dieser Strategie, die als "Anarchisierung" bezeichnet wird, würde Geheimdienste und bewaffnete Anhänger der Regierungspartei einsetzen, um Unruhen in den Straßen der Hauptstadt Caracas zu verursachen und Venezuela für ausländische Streitkräfte unregierbar zu machen, hieß es im Reuters-Bericht.

Regierungsbeamte haben eine militärische Bedrohung durch die USA öffentlich zurückgewiesen. "Die glauben, dass sie mit einem Bombenangriff alles beenden können. Hier in diesem Land?", spottete Innenminister Diosdado Cabello Anfang November im staatlichen Fernsehen, während Maduro wiederholt die "Soldaten des Vaterlandes" als Erben des Unabhängigkeitshelden Simón Bolívar lobte.

Maduro hat erklärt, dass acht Millionen Zivilisten in Milizen ausgebildet werden, um Venezuela zu verteidigen. Einige dieser Zivilisten haben in den vergangenen Monaten angegeben, dass sie bereit und willens sind, für die Verteidigung ihres Heimatlandes gegen eine ausländische Streitmacht zu sterben.

Mehr als ein Dutzend militärische Ausbildungs- und Planungsdokumente aus den Jahren 2012 bis 2022, die Reuters vorliegen, zeigen eine langfristige Ausrichtung auf die Planung eines Kampfes gegen "imperialistische Aggressionen".

Eine Reuters-Quelle aus dem Bereich Verteidigung und Sicherheit schätzt jedoch, dass in einem Anarchie-Szenario nur 5.000 bis 7.000 Menschen teilnehmen würden, darunter Geheimdienstmitarbeiter, bewaffnete Anhänger der Regierungspartei und Milizmitglieder. Gleichzeitig stünden der Regierung etwa 60.000 Mitglieder der Armee und der Nationalgarde für einen "Widerstandskrieg" nach Guerilla-Art zur Verfügung, so die Quelle.

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