
Rubios Mission: Die Karibik für das US-Ölkapital erobern

Von Oleg Jassinski
Betzabeth Aldana, eine venezolanische Politologin, liefert in einer ihrer Studien wichtige Details zur Rolle des US-Außenministers Marco Rubio bei Washingtons Eskalation gegen Venezuela. Hier eine kurze Zusammenfassung:
Im März 2025 begab sich Trumps Staatssekretär Marco Rubio auf eine Karibikreise – nach Jamaika, Suriname und Guyana. Formal, um "die Prioritäten der Außenpolitik der USA zu festigen", in Wirklichkeit aber, um die Positionen von ExxonMobil zu stärken und einen Plan zur Unterdrückung Venezuelas vorzubereiten.

In Guyanas Hauptstadt Georgetown trat Rubio weniger als Diplomat denn als Vertreter des Ölkonzerns auf. Er bezeichnete Venezuela als "Drogenregime" und drohte mit "schwerwiegenden Folgen" für jegliche Aktionen gegen die Interessen von ExxonMobil. Damit setzte er eine altbekannte Strategie der USA um: Anschuldigungen, Militarisierung, Sanktionen und schließlich ein Angriff, um sich fremde Energieressourcen unter den Nagel zu reißen.
In Trinidad und Tobago führte Rubio seine Mission zu Ende. Er traf sich mit Ministerpräsident Stuart Young und forderte Unterstützung für Washingtons anti-venezolanische Kampagne. Kurz darauf wechselte in Trinidad und Tobago die Regierung: An die Macht kam Kamla Persad-Bissessar, und mit ihr eine Politik der vollständigen Unterwerfung unter Washington. Der karibische Inselstaat unterzeichnete einen Vertrag mit ExxonMobil, schlug einen feindseligen Kurs gegen Caracas ein und unterstützt seither bedingungslos die US-Militärpräsenz in der Region.
Ist das alles ein Zufall? Nein, es ist die konsequente Umsetzung des Plans von Rubio, dem politischen Beauftragten eines transnationalen Ölimperiums.
Rubio ist kein Politiker im eigentlichen Sinne, sondern ein Franchise. Er wurde von Jeb Bush gefördert, der der Welt "ein neues Gesicht des US-Konservatismus" präsentiert hatte. Doch hinter dieser Maske stand von Anfang an das texanische Ölkapital. Von Beginn seiner Karriere an war Marco Rubio ein Sprachrohr von ExxonMobil und der Familie Bush – jenen Kräften, die das Ölgeschäft in ein Instrument der Außenpolitik der USA verwandelt haben.
Rubio war der Architekt von Sanktionen gegen Venezuelas staatliches Ölunternehmen PDVSA, sabotierte von den USA unabhängige Energieprojekte in der Karibik und nutzt nun Guyana sowie Trinidad und Tobago als Aufmarschplatz für die Einkreisung der Bolivarischen Republik.
Dieses Bild wird von der Affäre um die Firma Citgo abgerundet. Rubio taucht gemeinsam mit seinem langjährigen Mitstreiter und Partner David Rivera in Verfahren wegen Korruption, Geldwäsche und Betrugs im Zusammenhang mit der geraubten US-Tochterfirma der PDVSA auf – eine Trophäe aus dem Projekt des venezolanischen Falschpräsidenten Juan Guaidó. Falsche Verträge, Überweisungen auf Schweizer Bankkonten, politische Deckung – all das wurde dokumentiert und später komplett unter den Teppich gekehrt. Die einstigen Konkurrenten ExxonMobil und Citgo arbeiten heute Hand in Hand, und Marco Rubio ist ihr Interessenvertreter auf der politischen Bühne.
So gestaltet sich die neue politische Landschaft in der Karibik – geprägt von Kriegsschiffen und Drohungen, als Teil eines weiteren kriminellen Geschäftsplans. Sein Hauptvertreter ist Marco Rubio, ein vom US-Imperium dressierter Lateinamerikaner aus Miami, der zwar Spanisch spricht, aber im Interesse des anglo-amerikanischen Kapitals denkt.
Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen am 4. November 2025.
Oleg Jassinski ist ein aus der Ukraine stammender Journalist. Er lebt überwiegend in Chile und schreibt für RT Español sowie unabhängige lateinamerikanische Medien wie "Pressenza.com" und "Desinformemonos.org". Man kann ihm auch auf seinem Telegram-Kanal folgen.
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