Lateinamerika

Medien: Drei US-Szenarien für Angriffskrieg gegen Venezuela – Maduro verabschiedet Widerstandsplan

Washington soll laut einem Bericht der "New York Times" gleich drei Szenarien für eine Kriegskampagne gegen Venezuela vorbereitet haben. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat einen umfassenden Plan zur Verteidigung des Landes verabschiedet.
Medien: Drei US-Szenarien für Angriffskrieg gegen Venezuela – Maduro verabschiedet Widerstandsplan© New York Times

Das Weiße Haus erwägt drei Szenarien für ein militärisches Vorgehen gegen Venezuela, schreibt die New York Times unter Berufung auf mehrere anonyme US-Beamte. Die Varianten werden im Bericht wie folgt aufgezählt:

"Die erste Option beinhaltet Luftangriffe auf militärische Einrichtungen, um Maduro die Unterstützung vom Militär zu entziehen. Der zweite Ansatz sieht vor, dass Washington Spezialeinheiten wie die Delta Force der US-Armee oder das Navy SEAL Team 6 entsendet, um Maduro gefangen zu nehmen oder zu töten."

Die dritte Option schließlich sehe den Einsatz von US-Antiterroreinheiten vor, um die Kontrolle über Flugplätze und zumindest Teile der venezolanischen Ölfelder und Infrastruktur zu erlangen.

Der Bericht merkt an, dass die beiden letztgenannten Pläne größere Risiken für US-Truppen am Boden und gleichermaßen für Venezuelas Zivilbevölkerung bergen – insbesondere bei Einsätzen in städtischen Gebieten. Kritiker des ersten Ansatzes betonten, dass Luftangriffe durchaus nach hinten losgehen und die Unterstützung, die Maduro im Volk genießt, noch weiter stärken könnten.

Sollte die Entscheidung fallen, den venezolanischen Präsidenten zu ermorden, werde Washington versuchen, die Verbote der Ermordung ausländischer Staatschefs zu umgehen, indem es Maduro zum "Anführer einer Drogenbande" erklärt, heißt es in dem Artikel.

Ob man sich schon für eine der drei Varianten des Vorgehens entschieden hat, geht aus der Nachricht nicht hervor.

Maduro billigt Vorschläge für den Übergang zum bewaffneten Kampf im Falle einer US-Aggression

Präsident Nicolás Maduro selbst hat derweil die Vorschläge der Regierungspartei für den Übergang zum bewaffneten Kampf im Falle einer US-Aggression gebilligt. Auf einem jüngsten Parteitag gab er bekannt:

"Die Vereinigte Sozialistische Partei Venezuelas muss unverzüglich mit der Umsetzung beginnen und operative Pläne für jede Gemeinde und für jede Straße entwickeln, damit unser gesamtes Volk – ruhig, besonnen, aber entschlossen und mutig – sich in höchste Alarmbereitschaft versetzt."

Dies beinhalte, so Maduro, die Bevölkerung im verfassungsmäßigen Sinne der Selbstverteidigung auf einen möglichen nationalen und sogar kontinentalen bewaffneten Kampf vorzubereiten. Der Politiker forderte erneut, Venezuelas Verteidigung zu stärken, um das Land "uneinnehmbar zu machen", da "das US-amerikanische Imperium seine Drohungen und psychologische Kriegsführung seit zwölf Wochen fortsetzt".

Der Generalsekretär der Partei und Innenminister, Diosdado Cabello, äußerte sich im Gespräch mit dem Präsidenten zwar skeptisch, ob "etwas Ernstes passieren wird", rief die Bürger aber gleichzeitig dazu auf, sich auf das Schlimmste vorzubereiten.

Eskalation zwischen den USA und Venezuela

In den vergangenen Wochen setzten die USA wiederholt ihr Militär ein, um Boote in der Karibik zu zerstören, die mutmaßlich Drogen transportierten. Laut Angaben von US-Behörden dienen diese Angriffe dem Kampf gegen transnationale Kriminalität und Drogenhandel.

Dies hat die Beziehungen zwischen Caracas und Washington erheblich belastet. Das Weiße Haus hat die CIA autorisiert, verdeckte Operationen in Venezuela durchzuführen, um die Regierung von Maduro zu destabilisieren. US-Justizministerin Pam Bondi hat eine Belohnung von 50 Millionen US-Dollar für Hinweise ausgesetzt, die zu seiner Festnahme führen. Dem venezolanischen Präsidenten wird vorgeworfen, "terroristische Organisationen zu nutzen, um Drogen in die Vereinigten Staaten zu schmuggeln".

Besagte Angriffe wurden bereits als völkerrechtswidrig eingestuft, so etwa vom Menschenrechtskommissar Volker Türk.

Letzte Woche berichtete Newsweek unter Berufung auf Satellitenbilder, dass sich das hubschraubertragende amphibische Angriffsschiff USS Iwo Jima und ihre Begleitschiffe etwa 200 Kilometer von der Insel La Orchila entfernt befanden, auf der sich einer der wichtigsten Luftwaffenstützpunkte und Radaranlagen Venezuelas befindet. Der Miami Herald berichtete unterdessen, die USA könnten in den kommenden Tagen erste Ziele in Venezuela angreifen.

US-Präsident Donald Trump erklärte zu diesen Berichten, das US-Militär plane keinen Angriff auf Venezuela. US-Außenminister Marco Rubio wies die Medienberichte als falsch zurück.

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