
Kriegsszenen in Rio de Janeiro: Polizeieinsatz mit mehr als 60 Toten legt Stadt am Zuckerhut lahm
Zahlreiche Einwohner der zweitgrößten brasilianischen Metropole Rio de Janeiro haben am 28. Oktober kriegsartige Szenen beobachtet. Am Dienstag schlug die Polizei in zwei Armenvierteln zu, um gegen die größte und älteste kriminelle Gruppierung des Landes – Comando Vermelho (CV) – vorzugehen. Im Fokus der Polizei standen die Festnahmen des CV-Anführers Edgar Alves de Andrade mit dem Spitznamen Doca und seines Statthalters. An dem Großeinsatz in den Favelas Alemão und Penha waren 2.500 Sicherheitsbeamte beteiligt.

Die Operation mit dem Codenamen "Contenção" (auf Deutsch "Eindämmung") lief jedoch offenbar aus dem Ruder. Die örtlichen Medien sprachen von der tödlichsten Polizeiaktion in der Stadtgeschichte. Während der Megarazzia, die zeitgleich in zwei Armenvierteln im Norden der Sechs-Millionen-Stadt begann, leisteten die Kriminellen Widerstand. Der Gouverneur von Rio de Janeiro, Cláudio Castro, teilte mit, dass die CV-Kämpfer die Polizei mit Drohnen, Bomben und anderen Kriegsgeräten angegriffen hätten. Als Beleg veröffentlichte die örtliche Regierung auf der Plattform X das Video einer Drohne, die auf die Sicherheitskräfte einen Sprengsatz abgeworfen haben soll.
🚨 #OperaçãoContençãoEm represália, criminosos usaram drones para atacar policiais no Complexo da Penha.Mesmo sob ataque, as forças de segurança seguem firmes no combate ao crime! pic.twitter.com/eGXIWGABkS
— Governo do RJ (@GovRJ) October 28, 2025
Außerdem berichteten die örtlichen Medien, dass die Kriminellen Fahrzeuge als Barrikaden eingesetzt hätten. Darüber hinaus hätten die Bandenmitglieder Feuer gelegt. In den im Internet kursierenden Videos waren dicke schwarze Rauchsäulen über den Favelas zu sehen.
O que está acontecendo no Alemão e na Penha não é operação policial, é genocídio.Cláudio Castro transformou o Rio em um laboratório de extermínio do povo negro e pobre. A cada incursão, mais corpos, mais medo, mais dor.Isso não é segurança pública, é política de morte. pic.twitter.com/D9OdMp7npj
— Thais Ferreira (@southaferreira) October 28, 2025
Der Gouverneur Castro zeigte sich entschlossen, den Kampf gegen das organisierte Verbrechen in Rio de Janeiro fortzusetzen. Es handele sich um keine herkömmliche Kriminalität, sondern um den sogenannten "Drogenterrorismus". Gleichzeitig versicherte der Politiker, dass sich der Einsatz nicht gegen "gute und fleißige Bürger" richte, die eigentlich die wahren Herren dieser Viertel seien. Der Polizeioperation seien Untersuchungen über ein Jahr sowie 60 Tage Planung vorausgegangen. Man habe sein Bestes getan, um die negativen Auswirkungen der Razzia für die Ortsansässigen zu minimieren.
Nach offiziellen Angaben kamen bei dem Großeinsatz jedoch mindestens 64 Menschen ums Leben – vier davon Polizeibeamte. Weitere 81 Menschen wurden festgenommen. Zudem beschlagnahmten die Sicherheitskräfte 93 Schusswaffen und eine große Menge an Rauschmitteln.
🚨 APREENSÃO DE ARMAS10 fuzis foram apreendidos durante Operação Contenção nos Complexos da Penha e do Alemão. Até o momento, 23 criminosos foram presos. pic.twitter.com/CPzjfw40Tl
— Governo do RJ (@GovRJ) October 28, 2025
Betroffen waren aber nicht nur die Armenviertel Alemão und Penha. In der ganzen Stadt brach am Dienstag Chaos aus. Der öffentliche Verkehr wurde infolge der Straßenblockaden teilweise lahmgelegt. An 45 Schulen fiel der Unterricht aus.
Das Blutbad ereignete sich im Vorfeld der UN-Klimakonferenz COP30, die bereits zuvor viel Kritik ausgelöst hatte. Wegen der zu hohen Unterbringungskosten sagten einige Länder die Teilnahme daran ab.
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