Lateinamerika

USA zerstören "Drogenboot" vor Kolumbiens Pazifik-Küste – Petro vermutet Wahleinmischung

Die US-Kampagne gegen den Rauschgiftschmuggel aus Südamerika hat ein neues Niveau erreicht. Nach Angaben von US-Kriegsminister Pete Hegseth griff die US-Marine diesmal vor der Pazifik-Küste Kolumbiens zu. Präsident Gustavo Petro warf den USA eine Wahleinmischung vor.
USA zerstören "Drogenboot" vor Kolumbiens Pazifik-Küste – Petro vermutet Wahleinmischung© X / Secretary of War Pete Hegseth / @SecWar

US-Kriegsminister Pete Hegseth hat am Mittwoch auf der Plattform X über eine neue "tödliche kinetische Attacke" auf ein mutmaßliches Drogenboot berichtet. Demnach habe der Einsatz der US-Marine dieses Mal im "östlichen Pazifik" in den internationalen Gewässern vor der kolumbianischen Küste stattgefunden. Unter Berufung auf die US-Geheimdienste erklärte der Politiker, dass das Boot in den Drogenschmuggel verwickelt und auf einer bekannten Drogenroute unterwegs gewesen sei. An Bord soll Rauschgift gewesen sein. Hegseth bezeichnete alle drei getöteten männlichen Bootsinsassen als Terroristen. Das US-Personal sei bei der Attacke nicht zu Schaden gekommen.

Als Beleg veröffentlichte der US-Kriegsminister ein Video der Attacke. Weitere Beweise für seine Behauptungen legte er nicht vor. Gleichzeitig betonte Hegseth, dass sein Land solche Attacken "Tag für Tag" fortsetzen werde, denn es handele sich um keine "einfachen" Drogenschmuggler, sondern um "Drogenterroristen", die Tod und Zerstörung in US-Städte brächten.

"Diese designierten Terrororganisationen sind die 'Al-Qaida' unserer Erdhalbkugel und werden der Justiz nicht entkommen. Wir werden sie ausfindig machen und töten, bis die Bedrohung für das amerikanische Volk beseitigt ist."

Somit stieg die Zahl der tödlichen US-Angriffe auf mutmaßliche Drogenboote auf neun. Seit September dieses Jahres wurden dabei mindestens 37 Menschen getötet. Zwei Menschen – ein Kolumbianer und ein Ecuadorianer – überlebten und wurden an ihre jeweilige Heimat ausgeliefert. Zunächst vollzogen sich die Attacken nur in der Karibik vor der venezolanischen Küste.

Ebenfalls am Mittwoch sagte US-Präsident Donald Trump, dass seine Regierung solche Attacken durchführen dürfe, da die US-Navy in internationalen Gewässern gegen solche Drogenboote vorgehe. Wenn sein Land dies nicht tun würde, würde es Tausende Bürger verlieren. Allein im vergangenen Jahr seien in den USA 300.000 Menschen am illegalen Drogenkonsum gestorben.

Kolumbiens Präsident Gustavo Petro, der zuvor ähnliche Angriffe vor der Küste des Nachbarlandes Venezuela als "außergerichtliche Tötungen" kritisiert hatte, warf den USA vor, die Absicht zu haben, die bevorstehenden Wahlen in seinem Land zu beeinflussen. Die Strategie der US-Regierung verletze die Normen des Völkerrechts, schrieb der linke Politiker auf der Plattform X. Petro betonte dabei, dass der Großteil des Kokains, das in die USA eingeschmuggelt werde, mit Handelsschiffen über den Pazifik transportiert werde. Daher sei es falsch, Schnellboote mit Raketen anzugreifen. Vielmehr müsse man die Kontrolle in den Häfen und entlang der Küste verschärfen. Nötig seien außerdem die Einbeziehung von Geheimdiensten und die Kooperation zwischen Polizeibehörden verschiedener Länder. Mit dieser Strategie sei es der kolumbianischen Regierung gelungen, in den vergangenen drei Jahren 2.800 Tonnen Kokain zu beschlagnahmen.

"Die jetzige US-Regierung scheint ihre eigenen zusammen mit Kolumbien gewonnenen Erfahrungen abzulehnen und ihre Strategie auf einen falschen Weg umzustellen, der die Souveränität der lateinamerikanischen und karibischen Länder verletzt."

Trump habe es nicht auf den Drogenschmuggel abgesehen. Vielmehr wolle er die für das kommende Jahr angesetzten Wahlen in Kolumbien beeinflussen, erklärte Petro. Der US-Präsident wolle nämlich, dass im südamerikanischen Land erneut die extreme Rechte die Oberhand gewinne. Diese sei zwar in den Drogenschmuggel stark verwickelt, gehorche aber im Fall von Invasionen.

"Sie glauben, dass sie leichter an das venezolanische Erdöl kommen können, wenn sie die demokratische Bewegung in Kolumbien schwächen."

Petro betonte gleichzeitig, dass sein Land weiterhin gegen den Drogenhandel vorgehen und mit anderen Ländern bei der Drogenbekämpfung kooperieren werde.

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