Lateinamerika

Gestrandet am Machu Picchu: Proteste verderben mehr als 2.300 Besuchern die Stimmung

Peruanische Medien sprechen von einer regelrechten Krise: Proteste haben den Tourismus in und nach Machu Picchu lahmgelegt. In der verlorenen Stadt der Inka müssen Hunderte von Besuchern ausharren. Betroffen sind auch zahlreiche Firmen, deren Einkommen absacken.
Gestrandet am Machu Picchu: Proteste verderben mehr als 2.300 Besuchern die StimmungQuelle: AP © Milagros Saraya

Es ist gerade nicht die beste Zeit, um eine der begehrtesten Sehenswürdigkeiten in ganz Lateinamerika zu besichtigen: Der Weg nach Machu Picchu ist infolge von Protesten vorübergehend mit großen Unannehmlichkeiten verbunden. Ein Streik und Blockaden in der Andenregion Cusco haben inzwischen mehr als 2.300 Touristen die Stimmung verdorben. Videos zeigen zahlreiche gestrandete Touristen, die von der peruanischen Polizei mit Tee versorgt und in humanitären Zügen aus der Ruinenstadt evakuiert werden.

Nach Angaben des Ministeriums für Außenhandel und Tourismus wurden allein in der Nacht zum Dienstag 1.400 Touristen im Rahmen eines Sondereinsatzes der Polizei nach Cusco zurückgebracht. Die Ministerin Úrsula Desilú León Chempén gab dabei am Dienstag bekannt, dass weitere 900 Menschen in der Ruinenstadt weiter ausharren müssten, weil Randalierer die Eisenbahngleise beschädigt hätten. Sie verurteilte die Täter, weil diese die Sicherheit der Besucher beeinträchtigt hätten. Man werde die Gestrandeten gleich nach der Reparatur evakuieren.

Zu der Krise rund um eines der neuen sieben Weltwunder kam es, nachdem die exklusive Konzession des Busunternehmens Consettur nach 30 Jahren ausgelaufen war. Der neue Betreiber San Antonio de Torontoy konnte aber den Transport bislang nicht aufnehmen, weil sein Rivale auf Sicherheitsmängel hinwies und Rechtsbedenken äußerte. Außerdem kam es zu einem Streit zwischen Anhängern und Gegnern der beiden Unternehmen unter den Ortsansässigen.

Vor diesem Hintergrund berief die Ministerin León eine Dringlichkeitssitzung ein, damit die örtlichen Behörden, die Transportunternehmen und die Gewerkschaften eine Lösung finden können. Das Wichtigste sei aber, dass man zunächst einmal der Gewalt ein Ende setze. Damit meinte die Politikerin die Beschädigung der einzigen Eisenbahnstrecke zwischen Cusco und Machu Picchu.

Gleichzeitig erinnerte die Ministerin an die negativen wirtschaftlichen Folgen des Streiks, den einige Bürgerinitiativen ausgerufen hatten, für die ganze Region. Jeder Tag Stillstand bringe die Provinz um mehr als zwei Millionen Sol oder knapp 486.000 Euro. Betroffen seien mehr als 31.000 Unternehmer. Allein in Machu Picchu summierten sich die täglichen Verluste auf mehr als eine Million Sol oder knapp 243.000 Euro. Mehr als 900 Unternehmen, darunter Gaststätten, Reisebüros und Souvenirläden, hätten das Nachsehen.

Die Organisation New 7 Wonders of the World (Neue sieben Weltwunder) gab inzwischen eine Warnung wegen der Situation um Machu Picchu heraus. Laut einem Medienbericht könnte die Sehenswürdigkeit ihren Status verlieren, sollte sich das Management durch die örtlichen Behörden und Transportfirmen nicht verbessern.

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