Lateinamerika

Ecuador schließt mit Blackwater-Gründer Allianz gegen Drogenkriminalität

Aus einem einst sicheren Land hat sich Ecuador in den vergangenen Jahren in eine Drehscheibe für Drogenhändler verwandelt. Korruption und Gewalt gehen mit einher. Im Kampf dagegen lässt sich die Regierung auf eine Kooperation mit einer berüchtigten US-Söldnertruppe ein.
Ecuador schließt mit Blackwater-Gründer Allianz gegen DrogenkriminalitätQuelle: AP © Dolores Ochoa

Um gegen die Drogenkriminalität und die illegale Fischerei in Ecuador wirksamer vorzugehen, ist Präsident Daniel Noboa mit Erik Prince eine "strategische Allianz" eingegangen. Der frühere US-Navy SEAL ist Gründer des privaten Sicherheits- und Militärunternehmens Blackwater, das jetzt unter dem Namen Academi firmiert. Auf der Plattform X begründet Noboa seine Entscheidung damit, dass das organisierte Verbrechen in Ecuador Angst verbreite und davon ausgehe, dass es ungestraft agieren könne. Diese Zeit sei nun vorbei.

In seinem Eintrag auf X zeigt Ecuadors Präsident ein gemeinsames Foto mit Prince und spricht von einer "internationalen Hilfe" für seine Regierung. Noboa sagt dabei der Drogenkriminalität den Krieg an.

"Es gibt keinen Waffenstillstand. Es gibt keinen Rückzug. Wir sind im Vormarsch."

Die Abmachung zwischen Noboa und Prince stößt bei vielen Ecuadorianern auf Unverständnis. In den Kommentaren verweisen viele Nutzer darauf, dass es sich um keine "internationale Hilfe" handele, da Ecuador für die Dienstleistungen der Söldner werde zahlen müssen. Andere fragen sich, ob eine solche Allianz mit der Verfassung des südamerikanischen Landes kompatibel sei. Erinnert wird auch an zahlreiche Skandale um die Tätigkeit dieser Söldnertruppe.

Das von Prince gegründete Militärunternehmen ist dafür bekannt, aus bewaffneten Konflikten weltweit Kapital zu schlagen. So hatte der Blackwater-Gründer während des chaotischen Rückzugs der US-Truppen aus Afghanistan im August 2021 den Einheimischen angeboten, angesichts der anrückenden Taliban-Truppen für 6.500 US-Dollar aus dem Land evakuiert zu werden. Bekannt ist auch ein Fall aus dem Irak-Krieg, als Blackwater-Mitarbeiter in Bagdad 17 Zivilisten massakriert hatten. Ihrerseits wirft Venezuela der Söldnertruppe einen gescheiterten Versuch vor, im Jahr 2020 im Auftrag der US-Regierung für fast 50 Millionen US-Dollar Präsident Nicolas Maduro zu stürzen.

In den vergangenen Jahren hat sich die Sicherheitssituation in Ecuador signifikant verschlimmert. Eine Ursache dafür ist, dass das südamerikanische Land aufgrund seiner geografischen Lage am Pazifik und der gemeinsamen Grenze mit den zwei größten Koka-Anbauländern Kolumbien und Peru dem organisierten Verbrechen günstige Logistikrouten bietet. Darüber hinaus hat Ecuador keine eigene Währung mehr und nutzt stattdessen den US-Dollar, was die Geldwäsche erleichtert. Hinzu kommt noch, dass kriminelle Banden die Politik und die Behörden des Landes unterwandert haben.

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