Lateinamerika

Ecuador: TV-Mitarbeiter vor laufender Kamera von Bewaffneten als Geiseln genommen

In Ecuador kam es am Dienstag zu einem Ereignis, bei dem bewaffnete Kriminelle einen Überfall auf einen Fernsehsender während der Live-Ausstrahlung durchführten. Die Polizei konnte dreizehn Bewaffnete überwältigen. Das Land sah sich an dem Tag mit einer Reihe von gewalttätigen Zwischenfällen konfrontiert.
Ecuador: TV-Mitarbeiter vor laufender Kamera von Bewaffneten als Geiseln genommen© Screenshot: X/AFP

In Ecuador, an der Westküste Südamerikas, herrscht seit Tagen der Ausnahmezustand, nachdem es in mehreren überfüllten Gefängnissen zu gewalttätigen Unruhen gekommen war. Die Vorfälle dynamisierten sich im Rahmen der polizeilichen Suche nach Jose Adolfo Macias alias "Fito", dem Anführer der "Los Choneros", einer der gefährlichsten Gangs des Landes. Quer durch das Land kam es zu kriminellen, gefährlichen Eskalationen und Geiselnahmen, auch von Polizisten. Am Dienstagnachmittag erstürmten dann mehrere Maskierte in der größten Stadt Ecuadors, Guayaquil, ein staatliches Fernsehstudio. Die Anwesenden wurden vor laufender Kamera als Geisel genommen:

Fernsehbilder zeigten erhitzte Diskussionen, wobei die kriminellen Angreifer mit Waffen und Sprengstoff herumfuchtelten, während ein Moderator um Hilfe rief. Zu Wochenbeginn hatte Ecuadors Präsident Daniel Noboa zur Bekämpfung von "Narkoterroristen" einen 60-tägigen Ausnahmezustand ausgerufen. Unter "Narkoterrorismus" wird in seinem ursprünglichen Kontext der Versuch von Drogenhändlern verstanden, die Politik einer Regierung oder einer Gesellschaft durch Gewalt und Einschüchterung zu beeinflussen. Noboa hatte verkündet, insgesamt 22 Drogenbanden als terroristische Organisationen einzustufen und damit als "Ziele des Militärs" definiert.

Präsidentensprecher Roberto Izurieta Canova erklärte dann gegen Abend im Rahmen eines X-Postings, dass die Geiseln unverletzt gerettet worden konnten. Die Polizei gab eine Erklärung ab, wonach "mehrere der Angreifer" festgenommen worden seien. Offiziell hieß es:

"Infolge der Intervention bei TC Television konnten unsere Polizeieinheiten bisher mehrere Personen und Beweismittel im Zusammenhang mit der Straftat festnehmen."

Wenige Stunden später erklärte der nationale Polizeichef Cesar Augusto Zapata Correa, dass alle Angreifer final festgenommen wurden. Keine der Geiseln aus dem Fernsehstudio kam demnach bei der Befreiungsaktion zu Schaden:

Schwer bewaffnete Sicherheitskräfte trafen laut Medienberichten schnell am Tatort ein und verschafften sich Zugang zu dem Gebäude des Fernsehsenders. 13 Angreifer wurden festgenommen, dabei wurden "Waffen, Sprengstoff und andere Beweismittel" sichergestellt, so Zapata Correa gegenüber der Presse.

Bis auf Weiteres gelten im ganzen Land Versammlungsverbote und eine nächtliche Ausgangssperre. Bei den Gefängnisunruhen gelang nach Presseinformationen Bandenchef "Fito" offenbar die Flucht. Am Dienstag meldeten die Behörden außerdem die Flucht eines weiteren gefürchteten Drogenbosses, Fabricio Colón Pico, einem der Anführer der Bande "Los Lobos".

"Die Täter werden vor Gericht gestellt, um für ihre terroristischen Handlungen bestraft zu werden", ließ der Polizeichef via X-Posting mitteilen. Die Strafverfolgungsbehörden würden "nicht zulassen, dass gewalttätige Aktionen die Ordnung und den Frieden bedrohen".

Unabhängig der Ereignisse in dem TV-Studio kamen am Dienstag mindestens acht Menschen in Guayaquil zu Tode, zwei wurden verletzt, wie Bürgermeister Aquiles Alvarez auf einer Pressekonferenz am Abend mitteilte. 

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