Maduro bezeichnet EU-Sanktionen gegen Russland als "wirtschaftlichen Selbstmord für die Welt"
Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat am Dienstag in der ersten Folge seiner Sendung 3R.Live die Strafmaßnahmen der EU gegen Russland kritisiert. Er sprach vom "wirtschaftlichen Selbstmord für die USA, Europa und die Welt". Der südamerikanische Politiker wies darauf hin, dass die wegen der russischen Militäroperation in der Ukraine verhängten Sanktionen inzwischen die "höchste Inflation seit 40 Jahren" ausgelöst hätten. Seiner Meinung nach sei diese Situation ein "Produkt des Hasses gegen Russland" und ein "Produkt der Verantwortungslosigkeit" der europäischen Staats- und Regierungschefs. Das neue Sanktionspaket der EU habe schon jetzt einen Bumerang-Effekt. Bei der Live-Übertragung in den sozialen Netzwerken klagte der Politiker:
"Der Erdölpreis ist heute auf 123 US-Dollar pro Barrel nach oben geschossen und steigt weiter. Der Benzinpreis ist auf mehr als 330 US-Dollar pro Barrel nach oben geschossen und steigt weiter. Zusammen mit den Preisen für Erdöl, Benzin und Nahrungsmitteln schnellt auch die Inflation in die Höhe, was alle Völker der Welt trifft."
Maduro bezeichnete die Maßnahmen der EU als "Irrsinn" und forderte die europäischen Staats- und Regierungschefs dazu auf, die Folgen dieser Situation wiedergutzumachen. Ihm zufolge seien diese "verrückten" Sanktionen gegen die Völker gerichtet. Zugleich gab der venezolanische Präsident zu bedenken, dass die russische Wirtschaft und die russische Währung Rubel nach wie vor "stabil und stark" seien.
"Das sagen alle Geld- und Finanzinstitutionen der Welt: Der Rubel hat sich aufgewertet und ist die stärkste Währung – trotz der Sanktionen. Das muss alle Kriegstreiber und alle, die den globalen Wirtschaftskrieg führen, die Russland sanktionieren und die uns sanktionieren, zum Nachdenken anregen."
Jedes Mal, wenn er von neuen Sanktionen gegen die russische Regierung höre, frage er sich, wie weit diese Leute in ihrer wahnsinnigen Russophobie gehen würden.
Zuvor hatten die EU-Staaten ihr sechstes Sanktionspaket gegen Russland beschlossen. Es sieht neben dem Öl-Embargo vor, das größte russische Geldhaus, die Sberbank, aus dem Finanzkommunikationsnetzwerk SWIFT auszuschließen. Zudem sollen mehrere russische Nachrichtensender in der EU verboten werden.
Der wirtschaftlich besonders relevante Boykott gegen Öllieferungen aus Russland zielt darauf ab, im kommenden Jahr auf dem Seeweg kein Öl mehr in die EU zu lassen. Lediglich Ungarn, die Slowakei und Tschechien sollen wegen ihrer großen Abhängigkeit noch bis auf Weiteres Erdöl aus Russland über die Druschba-Pipeline importieren dürfen. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zufolge werde die EU trotz der Ausnahme für Pipeline-Lieferungen bis Ende des Jahres rund 90 Prozent weniger Öl aus Russland beziehen. Der formale Beschluss des Sanktionspakets soll an diesem Freitag erfolgen. Anschließend kann es im EU-Amtsblatt veröffentlicht werden und in Kraft treten.
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.