Hitler in Kolumbien: Empörung über Polizei-Veranstaltung mit Nazi-Symbolen
Ein Event an einer kolumbianischen Bildungsanstalt für künftige Polizisten hat in dem südamerikanischen Land für einen internationalen Eklat gesorgt. Der Skandal brach am Donnerstag aus, nachdem Teilnehmer der Veranstaltung in der Polizeischule "Simón Bolívar" in der Gemeinde Tuluá, Provinz Valle del Cauca, außer Pullovern mit der Aufschrift "Polizei" und Fahnen der Bundesrepublik Deutschland unter anderem Uniformen mit Hakenkreuzen benutzt hatten. Auf Fotos, die sich in den sozialen Medien viral verbreiten, war eine als Adolf Hitler verkleidete Person mit einem Schäferhund an ihrer Seite zu sehen.
Toda una polémica ha provocado el evento realizado en las últimas horas en la escuela de Policía Simón Bolívar de Tuluá. Los uniformados se disfrazaron de Adolf Hitler, haciendo alusión al nazismo durante la semana de la internacionalización. #VocesySonidospic.twitter.com/EoS4JqvzrC
— BLU Pacífico (@BLUPacifico) November 18, 2021
Die Polizei erklärte daraufhin, dass es sich um eine "Aktivität pädagogischen Charakters über die Weltgeschichte" gehandelt habe. Die Entscheidung, diese Symbole zu benutzen, sei falsch und unbedacht gewesen. Die Behörde verurteilte den Vorfall als "inakzeptabel" und bat öffentlich um Entschuldigung. Der Direktor der Polizeischule wurde unverzüglich seines Amts enthoben.
Die Botschaften Israels und Deutschlands in Kolumbien verurteilten am Freitag in einer gemeinsamen Mitteilung vehement das Geschehen an der Polizeischule. Veranstaltungen wie diese seien "nicht nur für Juden, sondern auch für alle Opfer des Naziregimes und seiner Verbrecher empörend und direkt beleidigend."
Las Embajadas de @IsraelinCol y de @EmbAlemaniaCOL expresan su total rechazo a cualquier muestra de apología al nazismo, como ocurrió en un evento en la escuela de policía en Tuluá esta tarde. Gracias a @PoliciaColombia por rechazo rotundo y medidas tomadas al respecto. pic.twitter.com/KHvOiZf9e1
— Peter Ptassek - Embajador de Alemania en Colombia (@alemEmbajador) November 19, 2021
Zu dem Vorfall äußerte sich auch der kolumbianische Präsident Iván Duque. Jedwede Entschuldigung für den Nazismus sei inakzeptabel. Antisemitismus habe keinen Platz in der Welt. Der Staatschef betonte, er verurteile jede Kundgebung, die Symbole und Anspielungen auf diejenigen verwende, die für den Holocaust verantwortlich gewesen seien.
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(rt/dpa)
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