Antiregierungsproteste in Kuba – Präsident Díaz-Canel wirft Washington Provokationen vor
Die Proteste begannen mit einer Kundgebung in der Ortschaft San Antonio de los Baños, weiteten sich jedoch schnell auf mehrere kubanische Städte einschließlich der Hauptstadt Havanna aus, berichtete unter anderem die BBC. Die Menschen beklagten den Mangel an Lebensmitteln, Medikamenten sowie Impfstoffen und forderten den Rücktritt der kommunistischen Regierung unter Staatspräsident Miguel Díaz-Canel. Zahlreiche Videos, die in sozialen Netzwerken gepostet wurden, zeigen Menschenmengen, die durch die Straßen der Städte marschieren und Slogans wie "Wir haben keine Angst", "Freiheit" und "Kuba gehört nicht euch!" skandieren.
La Habana, Cuba 🇨🇺 pic.twitter.com/0yuYTpiaAE
— Juan Carlos Pedreira (@juancpedreira) July 11, 2021
Während die meisten Proteste friedlich verliefen, zeigen manche Aufnahmen umgeworfene Autos sowie Szenen, in denen Demonstranten Polizisten mit Steinen bewerfen und Geschäfte plündern.
Protestors flipping the car of a high ranking communist official in Cardenas, Matanzas, Cuba. These protests have popped up all over the island. They are not isolated. This is a movement #SOSCuba#vivaCubalibrepic.twitter.com/8nwQpkvEjn
— Jose Felix Diaz (@josefelixdiaz) July 11, 2021
#Cuba 🇨🇺: unimaginable scenes as protesters are throwing stones at the police.Anger with the regime clearly runs deep after 62 years of repression. #SOSCuba#PatriaYVidaSource: https://t.co/sbncj5yt1mpic.twitter.com/sxnaAv3SKh
— Thomas van Linge (@ThomasVLinge) July 11, 2021
El pueblo indignado rompiendo las tiendas del Gobierno que le vende la comida al pueblo en EUROS. #SOSCubapic.twitter.com/8pZQXLt92z
— Yusnaby Pérez (@Yusnaby) July 11, 2021
Cuba ¿será el comienzo? ¿Será un despertar? pic.twitter.com/o6IjLzvTEB
— DolarToday® (@DolarToday) July 11, 2021
Die Protestaktionen wurden umgehend von hochrangigen US-Diplomaten und Politikern aufgegriffen, die den Demonstranten ihre Unterstützung zusicherten und die Regierung in Havanna vor einem gewaltsamen Vorgehen gegen die Protestler warnten. So schrieb die republikanische Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus Nicole Malliotakis auf Twitter:
"Es ist ermutigend zu sehen, wie sich das kubanische Volk gegen den Kommunismus erhebt und Freiheit, Menschenrechte und ein Ende des Elends fordert. Ich hoffe und bete für ein freies Kuba für meine Verwandten und alle, die unter seiner unerträglichen kommunistischen Herrschaft leiden. Viva Cuba Libre!"
Encouraging to see the Cuban people rise up against communism & demand freedom, human rights & an end to misery. I hope & pray for a FREE Cuba for my relatives and all suffering under its unbearable communist rule. Viva Cuba Libre! #SOSCuba@cubadecidehttps://t.co/q6KpGpphTj
— Office of Rep. Nicole Malliotakis (@RepMalliotakis) July 11, 2021
Floridas Gouverneur Ron DeSantis begrüßte die Proteste in Kuba ebenfalls:
"Florida unterstützt die Menschen in Kuba, die gegen das tyrannische Regime in Havanna auf die Straße gehen. Die kubanische Diktatur hat das kubanische Volk jahrzehntelang unterdrückt und versucht nun, diejenigen zum Schweigen zu bringen, die den Mut haben, sich gegen ihre katastrophale Politik auszusprechen."
Florida supports the people of Cuba as they take to the streets against the tyrannical regime in Havana. The Cuban dictatorship has repressed the people of Cuba for decades & is now trying to silence those who have the courage to speak out against its disastrous policies#SOSCubapic.twitter.com/H71EYoKdUZ
— Ron DeSantis (@GovRonDeSantis) July 11, 2021
Auch Angehörige aus dem Regierungslager von US-Präsident Joe Biden schlugen sich auf die Seite der Protestler, darunter der Sicherheitsberater Jake Sullivan und die im US-Außenministerium für den amerikanischen Kontinent zuständige Spitzenbeamtin Julie Chung.
The U.S. supports freedom of expression and assembly across Cuba, and would strongly condemn any violence or targeting of peaceful protesters who are exercising their universal rights. https://t.co/FjI8bUHoQE
— Jake Sullivan (@JakeSullivan46) July 12, 2021
Peaceful protests are growing in #Cuba as the Cuban people exercise their right to peaceful assembly to express concern about rising COVID cases/deaths & medicine shortages. We commend the numerous efforts of the Cuban people mobilizing donations to help neighbors in need.
— Julie Chung (@WHAAsstSecty) July 11, 2021
Als Reaktion auf die Demonstrationen wandte sich Präsident Díaz-Canel in einer Ansprache im Staatsfernsehen an die Kubaner. Er verurteilte die Proteste als einen Angriff auf die Kubanische Revolution und warf Washington vor, die Unruhen angestachelt und die Meinung der Bevölkerung durch Provokationen manipuliert zu haben. Das Staatsoberhaupt forderte seine Anhänger auf, auf die Straßen zu gehen und "die Revolution an allen Orten zu verteidigen".
Kuba leidet seit Jahrzehnten unter dem völkerrechtswidrigen Wirtschaftsembargo der USA, welches einen Mangel an vielen lebensnotwendigen Gütern zur Folge hat. Die weltweite Corona-Krise hat die Lage im Karibikstaat noch weiter verschärft.
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