Dutzende Verletzte bei Autobombenexplosion auf Militärbasis in Kolumbien
Am Dienstagnachmittag haben zwei starke Explosionen die Militärbasis der 30. Brigade der kolumbianischen Streitkräfte in der Stadt Cúcuta unweit der Grenze zu Venezuela erschüttert. Nach ersten Erkenntnissen fuhren zwei Personen einen mit Sprengsätzen beladenen Geländewagen der Marke Toyota gegen 15 Uhr Ortszeit auf den Stützpunkt, indem sie sich für Beamte ausgaben. Etwa fünf Minuten später kam es innerhalb von wenigen Minuten zu zwei schweren Explosionen.
#Atención I Hace unos minutos fue reportada la explosión de un carro bomba en las instalaciones de la Brigada 30 del Ejército Nacional, en Cúcuta, Norte de Santander. pic.twitter.com/HE45v3szcP
— José Jaime Uscátegui (@jjUscategui) June 15, 2021
In den sozialen Medien wurden Videos mit der Attacke veröffentlicht. Hierin sind ein großer Feuerball und eine hohe Rauchwolke zu sehen. Nach Angaben der Behörden wurden 36 Menschen verletzt, drei von ihnen schwer.
Carro bomba en la Brigada 30 del @COL_EJERCITO en Cúcuta, Norte de Santander. Varios uniformados estarían heridos. @mindefensapic.twitter.com/CDh6LwBuKs
— María del Rosario Guerra (@charoguerra) June 15, 2021
Der kolumbianische Verteidigungsminister Diego Molano Aponte traf am Ort des Geschehens ein und verurteilte den Angriff als einen "niederträchtigen Terrorakt". Der Minister zeigte sich mit den Verletzten solidarisch. Bei einer Pressekonferenz teilte er mit, dass die Guerillaorganisation ELN für den Terroranschlag verantwortlich sein könnte. Man prüfe aber auch eine mögliche Verwicklung einer Splittergruppe der FARC, so der Politiker.
Primeras hipótesis sobre el atentado en la Brigada 30 del @COL_EJERCITO apuntan al ELN. @FiscaliaCol comenzó el desarrollo de las investigaciones para dar con los responsables. Los ubicaremos y sentirán todo el peso de la justicia. pic.twitter.com/cqtDEu4nqW
— Diego Molano Aponte (@Diego_Molano) June 16, 2021
Auch der kolumbianische Präsident Iván Duque besichtigte später den Tatort und bezeichnete die Autobombenexplosion auf dem Gelände des Militärstützpunktes als einen "feigen Terroranschlag". Der Staatschef kündigte die Schaffung einer speziellen Ermittlungsgruppe an und versprach eine Belohnung in Höhe von 500 Millionen Peso oder knapp 113.000 Euro für relevante Informationen über die Täter.
Queremos informar al país que ofrecemos recompensa de $500 millones por información de los responsables del cobarde atentado terrorista a la Brigada 30 del @COL_EJERCITO en Cúcuta, y creamos un grupo especial de criminalística para ir tras los autores de este acto demencial (1/3) pic.twitter.com/vU2wil2wDb
— Iván Duque 🇨🇴 (@IvanDuque) June 16, 2021
Der Stützpunkt der 30. Brigade in Cúcuta ist die wichtigste Militärbasis im Nordosten Kolumbiens. Von dort werden Einsätze gegen die Guerillagruppe ELN und die verbliebenen Splittergruppen der Guerillaorganisation FARC koordiniert. In der Region an der Grenze zu Venezuela sind auch zahlreiche kriminelle Gruppen aktiv. Die marxistisch-leninistische Nationale Befreiungsarmee (ELN) verfügt über rund 5.000 Kämpfer und verübt vor allem im Osten Kolumbiens Anschläge und nimmt Geiseln. Im Januar 2019 hat die Gruppe einen Bombenanschlag auf eine Polizeiakademie in der Hauptstadt Bogotá verübt. Hierbei kamen 22 Menschen ums Leben. Die kolumbianische Regierung brach daraufhin die Friedensgespräche mit der ELN ab. Die ehemals größte Guerillaorganisation FARC hatte im Jahr 2016 den jahrzehntelangen Konflikt mit rund 220.000 Toten und Millionen Vertriebenen in dem südamerikanischen Land im Rahmen eines Friedensvertrags mit der Regierung beigelegt. Tausende Kämpfer legten daraufhin die Waffen nieder. Einige Splittergruppen lehnen den Friedensvertrag allerdings ab und führen den Kampf fort. Zudem gestaltet sich die Wiedereingliederung der Rebellen ins zivile Leben schwierig.
Mehr zum Thema - Kolumbien: Ex-Präsident Santos entschuldigt sich für Tötung von Tausenden Zivilisten durch Militärs
(rt/dpa)
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.