Facebook sperrt Konto von Nicolás Maduro für 30 Tage wegen Äußerung über COVID-19

Facebook hat am Samstag das Konto des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro gesperrt. Der Grund für die auf 30 Tage befristete Strafmaßnahme sei eine Verletzung der Nutzungsregeln hinsichtlich der Verbreitung mutmaßlicher Falschinfos über die Krankheit COVID-19.

In den nächsten 30 Tagen darf der venezolanische Präsident Nicolás Maduro keine Einträge auf Facebook veröffentlichen. Das soziale Netzwerk hat am Samstag sein Konto teilweise gesperrt – dem breiten Publikum sind vorübergehend lediglich die früheren Publikationen des Politikers zugänglich. Facebook zufolge hätte Maduro mit einem Eintrag über die Krankheit COVID-19 die Nutzungsregeln verletzt.

Die Sperre erfolgte, nachdem der venezolanische Präsident im Januar in einem Video die Arznei Carvativir auf Thymianbasis als "Wundertropfen" gepriesen hatte, die das Coronavirus ohne Nebenwirkungen neutralisieren würde. Die im 19. Jahrhundert vom selig gesprochenen venezolanischen Arzt José Gregorio Hernández erfundene Lösung müsse oral eingenommen werden und könne sowohl zur Vorbeugung als auch zur Therapie verwendet werden. Ein wissenschaftlicher Beleg dafür lag nicht vor.

Der US-amerikanische IT-Riese entfernte das entsprechende Video wegen der Verletzung der Nutzungsregeln. Ein Facebook-Sprecher teilte der Nachrichtenagentur Reuters mit:

"Wir folgen den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation, die behauptet, dass es momentan keine Medikamente zur Behandlung des Virus gibt."

Nach Angaben von Reuters sei Maduros Instagram-Konto von der Sperre nicht betroffen. Eine Reaktion des venezolanischen Präsidenten blieb zunächst aus. Bereits zuvor hatte sich der Politiker mehrmals über eine unfaire Behandlung durch die sozialen Netzwerke beschwert. Im Februar sagte er, Facebook habe seine Videos über Carvativir "zensiert".

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