Lateinamerika

Weder Rum noch Zigarren: Kuba verurteilt neue US-Sanktionen als "grausam und kriminell"

Die USA haben neue Sanktionen gegen Kuba verhängt. Diese treffen jetzt US-Touristen sowie kubanische Zigarren und Spirituosen. Während Donald Trump den Schritt als Kampf gegen den kommunistischen Druck sieht, spricht Miguel Díaz-Canel von einer kriminellen Politik.
Weder Rum noch Zigarren: Kuba verurteilt neue US-Sanktionen als "grausam und kriminell"Quelle: Reuters © Alexandre Meneghini

US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch neue Einschränkungen für US-Bürger verhängt, die Kuba besuchen. Nun dürfen Kuba-Reisende aus den USA weder in staatlichen Hotelbetrieben absteigen noch Rum und Zigarren aus dem Karibikstaat als Andenken nach Hause bringen.

Mit dieser Maßnahme erweitert Washington seine Sanktionen gegen Havanna seit Trumps Amtsantritt im Januar 2017. Experten vermuten, dass der Republikaner somit im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im November die Stimmen der im Bundesstaat Florida lebenden Exil-Kubaner gewinnen will. Der Präsident selbst hat die neuen Sanktionen als "Teil des andauernden Kampfes gegen den kommunistischen Druck" begründet.     

Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel hat seinerseits die neuen Sanktionen gegen sein Land verurteilt. Mit diesen Einschränkungen verletze das "Imperium" die Rechte der kubanischen und US-amerikanischen Bürger. Der Politiker bezeichnete die US-Politik als grausam und kriminell. Kuba werde niemals auf seine Souveränität verzichten.

Die neuen Einschränkungen werden jedoch wahrscheinlich keine sofortigen negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft des Karibikstaates haben, da das Land derzeit wegen der COVID-19-Pandemie für viele ausländische Touristen sowieso geschlossen bleibt.

Die USA hatten ihre diplomatischen Beziehungen zu Kuba im Jahr 1961 als Reaktion auf die Nationalisierung von US-Vermögen in Kuba abgebrochen. Washington verhängte auch ein handelswirtschaftliches Embargo gegen den Inselstaat. Im Dezember 2014 erkannte der damalige US-Präsident Barack Obama die frühere US-Politik gegenüber Kuba als zu ineffizient und verkündete eine schrittweise Annäherung an den Karibik-Staat. Laut seinem Plan sollten die bilateralen Beziehungen allmählich normalisiert und die Sanktionen gemildert werden. Mit dem Amtsantritt von Donald Trump im Januar 2017 wurde die US-Politik gegenüber Kuba jedoch umgehend wieder verschärft. Der Republikaner schränkte sowohl die Reisemöglichkeiten für US-Bürger nach Kuba ein und setzte zudem ein Verbot für Geschäfte mit Unternehmen durch, die vom kubanischen Militär kontrolliert werden.

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