Lateinamerika

Teil des US-Plans gegen Maduro klappt besser als Putschversuch: Historischer Einbruch der Ölexporte

In der ersten Junihälfte erreichten Venezuelas Ölexporte den niedrigsten Stand seit über 70 Jahren. Reedereien und potenzielle Kunden schrecken vor dem Risiko zurück, zum Ziel harter Strafen seitens der USA zu werden, wie es jüngst jenen erging, die den Handel wagten.
Teil des US-Plans gegen Maduro klappt besser als Putschversuch: Historischer Einbruch der ÖlexporteQuelle: Reuters © Reuters/ Carlos Garcia Rawlins

Venezuelas Ölexporte fielen in der ersten Junihälfte um fast 28  Prozent und erreichten damit den niedrigsten Stand seit mehr als 70 Jahren, da Tankschiffbesitzer und -betreiber Verträge zum Transport des venezolanischen Öls aussetzen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Nachdem die Vereinigten Staaten Anfang des Monats vier Schiffe und deren Eigentümer wegen des Transports venezolanischen Rohöls sanktioniert hatten, meiden Reedereien Venezuela. Sie fürchten, ebenfalls "bestraft zu werden, wie es als Teil des Plans geschieht, der Präsident Nicolás Maduro unter anderem durch die Kürzung seiner Einnahmen aus dem Verkauf von Öl unter Druck setzen soll, wie Reuters schreibt.

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Die Transporte beliefen sich in diesem Monat bisher auf durchschnittlich 325.000 Barrel pro Tag (barrel per day, bpd) und lagen damit sogar noch unter dem im Mai verzeichneten 17-Jahres-Minimum von 452.000 bpd. Zu Beginn des Jahres 2019, vor den Sanktionen, exportierte Venezuela laut der zu Reuters gehörenden Analyseplattform Refinitiv Eikon noch etwa 1,4 Millionen bpd.

Laut internen Firmendokumenten und Daten, die Refinitiv Eikon auswertete, hatten die staatliche Ölfirma PDVSA und Schiffsbetreiber bis zum 15. Juni fünf weitere für diesen Monat geplante Transporte abgesagt.

Der starke Rückgang der Exporte führte dazu, dass der verfügbare Platz für die Lagerung nicht mehr ausreicht, sodass PDVSA gezwungen ist, die Produktion zu reduzieren.

Im Juni konnten dennoch sieben Lieferungen von Rohöl und Treibstoff an langjährige Kunden wie das italienische Unternehmen Eni, das spanische Unternehmen Repsol und das kubanische Staatsunternehmen Cubametales exportiert werden.

Repsol, das wie Eni venezolanisches Öl als Zahlung von Dividenden und Schulden erhalten hatte, teilte mit, das Unternehmen halte sich an die Sanktionen und Vorschriften. Auch das griechische Unternehmen NGM Energy hatte diese Woche erklärt, dass es einen Tanker aus den venezolanischen Gewässern umgeleitet habe, um Schiffe, die die Häfen des Landes ohne ausdrückliche Genehmigung der Vereinigten Staaten anlaufen wollen, nicht zu bedienen.

Weniger devot zeigte sich laut Berichten von Bloomberg China, das zwar offiziell bereits seit Herbst vergangenen Jahres kein Erdöl mehr aus Venezuela bezieht. Doch laut Informationen des Datennachrichtendienstes Kpler warteten bis zum 15. Juni bis zu 3,3 Millionen Barrel vor der chinesischen Küste, während weitere fünf Millionen Barrel auf dem Weg zum Hafen von Qingdao waren.

Laut dem aktuellen Buch des ehemaligen US-Sicherheitsberaters John Bolton soll US-Präsident Trump eine mögliche Invasion in Venezuela als "cool" bezeichnet haben. Dass eine Invasion neben den Sanktionen nicht nur als eine von mehreren Optionen betrachtet wird, befürchten viele in Venezuela, zumal die USA jüngst vermehrt Truppen ins Nachbarland Kolumbien entsendeten und anscheinend in die missglückte "Operation Gideon", den fehlgeschlagenen Putschversuch gegen Maduro, auch von höchster Stelle involviert waren.

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