Afrika

Militärputschversuch in Gabun - Nur wenige Tage zuvor trafen US-Soldaten ein

Soldaten in Gabun haben einen Putschversuch unternommen. Nach der Übernahme des nationalen Radiosenders kündigten sie die Gründung eines "Restaurationsrates" an. Kurz zuvor entsandten die USA Truppen in das zentralafrikanische Land.
Militärputschversuch in Gabun - Nur wenige Tage zuvor trafen US-Soldaten ein© Screenshot

In Gabun ist es zu einem Putschversuch durch Militärs gekommen. Es gab Berichte über Schüsse, die am Montag in der Hauptstadt Libreville abgefeuert wurden. So sollen laut einem in den sozialen Medien geteilten Video vor dem staatlichen Radiosender Schüsse gefallen sein, als Soldaten den Sender übernommen hatten.

Beim Vorlesen einer Erklärung verurteilten die Militärs Präsident Ali Bongo, der sich letzte Woche aus Marokko zum ersten Mal seit einem Schlaganfall im Oktober an seine Landsleute wandte.

Eine Neujahrsansprache von Bongo "verstärkte Zweifel an der Fähigkeit des Präsidenten, die Aufgaben seines Amtes weiterhin wahrzunehmen", sagte Kelly Ondo Obiang, Leutnant der selbsternannten Patriotischen Bewegung der Verteidigungs- und Sicherheitskräfte Gabuns.

Wieder einmal, einmal zu viel, instrumentalisieren die Machthaber trügerisch die Person von Ali Bongo Ondimba, einem Patienten ohne körperliche und geistige Fähigkeiten", sagte Ondo Obiang.

Der Familien-Clan Bongo herrscht seit rund 40 Jahren über den zentralafrikanischen Staat. Ali Bongo, der 2009 die Macht im ölreichen Land übernahm, gilt für Kritiker als wichtiger Ansprechpartner internationaler Energieunternehmen und damit als Schützling westlicher Staaten.

Unterdessen soll die offizielle Regierungsvertretung erklärt haben, dass die "Sitaution wieder unter Kontrolle" sei. Die Rebellen sollen Stunden nach der Verkündung eines Putsches festgenommen worden sein, berichtet i24 News.

Laut dem Kommunikationsminister Guy-Bertrand Mapangou wurden die Putschisten von gabunischen GIGN-Einheiten (auf Deutsch: Eingreiftruppe der Nationalgendarmerie) verhaftet. Er erklärte:

Die Situation ist unter Kontrolle und die Ordnung wird in zwei bis drei Stunden vollständig wiederhergestellt sein."

Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, dass am vergangenen Freitag US-Präsident Donald Trump erklärte, dass Washington neue Soldaten in die Region entsendet. Vergangene Woche soll bereits ein erstes Kontingent in Gabun eingetroffen sein.

In einem Brief an die Kongressführer sagte Trump, dass etwa 80 US-Soldaten am Mittwoch in Gabun ankam. Diese sollen bei Bedarf "zum Schutz von US-Bürgern und diplomatischen Einrichtungen in der Hauptstadt Kinshasa des Kongos" eingesetzt werden, heißt es.

Er sagte, sie "werden in der Region bleiben, bis die Sicherheitslage in der Demokratischen Republik Kongo so weit ist, dass ihre Präsenz nicht mehr benötigt wird". Trump sagte, dass zusätzliche Truppen nach Gabun entsandt werden könnten, "wenn nötig".

Fraglich ist, warum gerade nach Gabun Truppen entsendet werden. Schließlich ist das Nachbarland von Gabun die Republik Kongo und nicht die Demokratische Republik Kongo, wo kürzlich Wahlen stattfanden und wo die sich die innenpolitische Lage verschlechterte.

Beobachter und die Opposition sagen, dass die Wahl durch schwere Unregelmäßigkeiten beeinträchtigt wurde. Die Regierung wiederum kontert, dass die Wahl fair und reibungslos verlief. Die Regierungskoalition von Präsident Joseph Kabila unterstützt dessen handverlesenen Nachfolger Emmanuel Ramazani Shadary.

Die internationale Gemeinschaft hat Bedenken geäußert, dass ein umstrittenes Wahlergebnis Unruhe stiften könnte, wie dies nach den Wahlen 2006 und 2011 der Fall war. Am Donnerstag forderte das US-Außenministerium die Wahlkommission auf, sicherzustellen, dass die Stimmen korrekt gezählt wurden und drohte, Sanktionen gegen diejenigen zu verhängen, die den Prozess untergraben oder Frieden und Stabilität im Land gefährden.

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