Afrika

Nach Unruhen: Madagaskars Präsident verlässt Land in französischem Militärflugzeug

Der madagassische Präsident ist nach dem Ausbruch massiver Proteste und eines Militärputsches mit einem französischen Militärflugzeug aus dem Land evakuiert worden. Frankreich betonte, dass es sich nicht in die inneren Angelegenheiten der Republik einmischt.
Nach Unruhen: Madagaskars Präsident verlässt Land in französischem MilitärflugzeugQuelle: Gettyimages.ru © Adrian Dennis - Pool

Der Präsident Madagaskars, Andry Rajoelina, hat das Land vor dem Hintergrund der Unruhen mit einem französischen Militärflugzeug verlassen, berichtete Radio France Internationale (RFI) unter Berufung auf Quellen. Dies wurde auch von Quellen von Reuters bestätigt.

Die Evakuierung erfolgte nach einer Vereinbarung mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Die französischen Behörden erklärten, dass sie sich nicht in die interne Krise in Madagaskar einmischen würden.

Darüber hinaus seien der ehemalige Premierminister Christian Ntsay und der Geschäftsmann Mamy Ravatomanga, ein enger Verbündeter des Präsidenten, mit einem Privatflugzeug nach Mauritius geflogen, heißt es in dem Artikel.

Rajoelina hatte am 12. Oktober einen "illegalen und gewaltsamen" Versuch der Machtübernahme gemeldet. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass Soldaten sich auf die Seite der protestierenden Jugendlichen gestellt hatten, die seinen Rücktritt forderten.

Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Jeune Afrique berichtet, dass Rajoelina die Hauptstadt Antananarivo vor dem Hintergrund der seit Ende September andauernden Massenproteste verlassen habe.

Die Proteste, die bereits Ende September begonnen hatten, wurden durch Stromausfälle, Schwierigkeiten beim Zugang zu sauberem Wasser sowie Unzufriedenheit mit dem Gesundheitswesen und der Korruption ausgelöst. Die Aktionen nahmen massiven Charakter an – Tausende Demonstranten forderten den Rücktritt der Regierung und anschließend auch des Präsidenten.

Am 29. September löste Rajoelina die Regierung auf, erklärte seinen Wunsch, einen "Raum für den Dialog" mit der Jugend zu schaffen, und versprach, die von Plünderungen betroffenen Unternehmen zu unterstützen. Im folgenden Monat versprach er, zurückzutreten, sollten die Stromausfälle in der Hauptstadt ein Jahr lang anhalten.

Laut einem Bericht der Vereinten Nationen sind seit Beginn der Proteste mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 100 verletzt worden. Der Präsident wies die Angaben als "falsch" zurück. Ihm zufolge gab es nur zwölf Tote, "Plünderer und Vandalen", schrieb RFI.

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