Afrika

Le Monde: Kiew hat Tuareg-Rebellen in Mali ausgebildet

Auch die französische Zeitung Le Monde berichtet nun, dass der ukrainische Geheimdienst Tuareg-Rebellen in der Kriegsführung mittels Drohnen ausgebildet hat. Demnach habe der ukrainische Militärgeheimdienst die Rebellen vor allem in der Drohnenkampfführung trainiert.
Le Monde: Kiew hat Tuareg-Rebellen in Mali ausgebildetQuelle: Gettyimages.ru © Andrea Borgarello

Wie die französische Zeitung Le Monde am Donnerstag berichtete, habe der ukrainische Militärgeheimdienst den Rebellen in Mali Drohnenkampftechniken vermittelt, um ihnen zu helfen, russische Sicherheitskräfte zu töten, die für die vom Militär geführte Regierung des afrikanischen Landes kämpfen.

Konkret wird im Bericht die Zusammenarbeit zwischen dem Kiewer Militärnachrichtendienst HUR und dem "Strategischen Rahmen für die Verteidigung des Volkes von Azawad" (CSP-DPA) genannt, einer Koalition militanter Tuareg-Kräfte und Islamisten im Norden Malis.

Da die Regierung in Bamako die Dienste des privaten Militärunternehmens Wagner in Anspruch nimmt, hatte Kiew beschlossen, sich an den Kämpfen zu beteiligen, um russisches Personal ins Visier zu nehmen, wobei die Tuareg-Einheiten als Stellvertreter eingesetzt wurden.

Aus Kreisen der Rebellen und der Ukraine heißt es, dass die Zusammenarbeit zwischen HUR und CSP-DPA Anfang 2024 begonnen haben soll, nachdem die malische Armee die Rebellen im November 2023 aus der Stadt Kidal vertrieben hatte.

Mehrere militante Tuareg reisten in die Ukraine und lernten dort, wie man kleinere Drohnen, die zu einem Schlüsselelement im russisch-ukrainischen Konflikt geworden sind, zusammenbaut und bedient. Die Ausbildung wurde im März fortgesetzt, nachdem ukrainische Agenten nach Mali gereist waren. Laut Berichten folgten weitere Kontakte im September.

Im Juli zahlten sich die ukrainischen Bemühungen aus, als die Regierungstruppen und Mitglieder der Gruppe Wagner in einem Hinterhalt eine schwere Niederlage erlitten. Der Sprecher des HUR, Andrei Jussow, bestätigte die Rolle Kiews, doch die ukrainische Regierung dementierte diese Aussage später und behauptete, sie habe nichts mit dem Konflikt in Mali zu tun.

Das Eingeständnis der Beteiligung sei ein "diplomatischer Fehler" gewesen, sagte eine dem HUR nahestehende Quelle gegenüber Le Monde, aber es "gebe kein Zurück mehr". Der ukrainische Militärnachrichtendienst sei weiterhin entschlossen, Wagner-Mitglieder "zu jagen, wo auch immer sie sind", fügte die Quelle hinzu. Dem Bericht zufolge hat der HUR im vergangenen Jahr Kommandotruppen mit demselben Ziel in den Sudan entsandt.

Mali hat westliche Geheimdienste beschuldigt, hinter der ukrainischen Unterstützung für die CSP-DPA zu stecken. Mehrere verbündete Staaten in der Sahelzone beschuldigten Kiew, den Terrorismus zu unterstützen, nachdem es zunächst eingeräumt hatte, den Rebellen bei der Tötung russischer Kämpfer zu helfen.

Ein lokaler Zweig der Al-Qaida namens Dschamaat Nusrat al-Islam wal-Muslimin (JNIM) hatte zudem erklärt, dass ihre Kämpfer an dem Überfall im Juli beteiligt waren. Die CSP-DPA wiederum erklärte laut Le Monde, man arbeite gelegentlich mit den Islamisten zusammen, bestritt allerdings jegliche Beteiligung an diesem Kampf.

Die französische Regierung, die ukrainische Truppen für den Kampf gegen Russland ausbildet, hat Moskau beschuldigt, den französischen Einfluss in den ehemaligen Kolonien in Afrika, darunter Mali, mehrfach geschwächt zu haben. Präsident Emmanuel Macron beschuldigte 2022 die Gruppe Wagner, "räuberische Absichten" in der Sahelzone zu verfolgen.

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