Afrika

Äthiopien stellt zivilen Flugverkehr mit Eritrea ein

Laut dem Unternehmen Ethiopian Airlines (EA) wurde dessen Konto von Eritreas Luftfahrtbehörde gesperrt. Damit erhöhen sich die Spannungen zwischen den beiden Ländern weiter.
Äthiopien stellt zivilen Flugverkehr mit Eritrea einQuelle: Gettyimages.ru

Ethiopian Airlines (EA) hat Flüge von und nach Eritrea eingestellt, da das Bankkonto der Fluggesellschaft laut eigenen Angaben in Eritrea eingefroren wurde. Dies erschwere die Fortsetzung des Flugbetriebs, so die Fluggesellschaft.

Erst vor wenigen Wochen hatte die eritreische Zivilluftfahrtbehörde erklärt, sie werde Afrikas größtes Flugunternehmen Ende September verbieten.

Mesfin Tasew, CEO von EA, erklärte am Dienstag gegenüber Medienvertretern, dass die Luftfahrtbehörde Geldüberweisungen vom Bankkonto der Fluggesellschaft in der eritreischen Hauptstadt Asmara blockiert habe.

"Dies hat es uns unmöglich gemacht, auf unsere Gelder zuzugreifen", sagte Mesfin und fügte hinzu, dass die Fluggesellschaft "keine andere Wahl hatte, als alle Flüge nach Asmara einzustellen".

Zuvor hatte die staatliche Fluggesellschaft am Montag auf X geschrieben, dass sie die Entscheidung, die Flüge in das Nachbarland einzustellen, "bedauert", weil sie "sehr schwierige Betriebsbedingungen in Eritrea vorgefunden hat, die außerhalb ihrer Kontrolle liegen".

Das Unternehmen erklärte, dass es betroffene Passagiere ohne zusätzliche Kosten auf andere Fluggesellschaften umbuchen oder Rückerstattungen anbieten werde.

Flüge von Äthiopien nach Eritrea wurden erst vor sechs Jahren nach einer Unterbrechung von zwei Jahrzehnten wiederaufgenommen.

Die beiden ostafrikanischen Staaten führten von 1998 bis 2018 einen Grenzkrieg. Die Spannungen nahmen 2018 ab, als Abiy Ahmed Premierminister Äthiopiens wurde und ein Friedensabkommen mit dem eritreischen Präsidenten Isayas Afewerki unterzeichnete.

Der äthiopische Staatschef erhielt 2019 den Friedensnobelpreis für seine Versöhnung mit Eritrea. Kurze Zeit später kämpften die eritreischen Truppen an der Seite von Addis Abeba in einem brutalen zweijährigen Konflikt in Äthiopiens nördlicher Region Tigray.

Nach dem Ausschluss eritreischer Vertreter von den Friedensgesprächen zur Beendigung des Tigray-Krieges haben sich die Beziehungen jedoch erneut verschlechtert.

Eritrea, dessen Abspaltung im Jahr 1991 Äthiopien zu einem Binnenstaat machte, ist Berichten zufolge auch besorgt über ein Abkommen, das Addis Abeba im Januar mit Somaliland unterzeichnete, um Zugang zur Küste zu erhalten.

Das Abkommen hat die Spannungen zwischen Äthiopien und Somalia verschärft. Der somalische Präsident Hassan Sheikh Mohamud hat Eritrea um Unterstützung gegen den Pakt gebeten, den Mogadischu als Landraub und Verletzung der territorialen Integrität Somalias betrachtet.

Im Juli warf die eritreische Zivilluftfahrtbehörde der Ethiopian Airlines "böswillige Handelspraktiken" vor, die die Fluggesellschaft trotz "unermüdlicher Aufforderungen" nicht behoben habe.

Die Fluggesellschaft teilte damals mit, dass sie von der eritreischen Zivilluftfahrtbehörde mit Schreiben vom 21. Juli eine Mitteilung über die Aussetzung des Flugbetriebs erhalten habe, die genauen Gründe für die Maßnahme wurden jedoch nicht bekannt gegeben.

Am Dienstag erklärte der CEO von EA, dass die Fluggesellschaft diplomatische Bemühungen unternehmen werde, um die blockierten Gelder zurückzubekommen und die Probleme zu lösen.

Ethiopian Airlines, die von der International Air Transport Association (IATA) als größte Fluggesellschaft Afrikas nach Umsatz und Gewinn eingestuft wird, wurde auch von der somalischen Zivilluftfahrtbehörde (SCAA) vergangenen Monat mit einem Flugverbot bedroht. Das Flugverbot seitens der SCAA drohe, wenn EA nicht bis zum 23. August "Souveränitätsfragen" klären würde.

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