Afrika

Während afrikanische Staaten sich vom Westen abwenden: Lawrow zu Besuch in Westafrika

Russlands Außenminister Sergei Lawrow ist zum neunten Mal zu Besuch in Afrika. Eine Reihe afrikanischer Länder hat in den letzten Jahren ihre wachsende Frustration über ihre traditionellen westlichen Partner wie Frankreich und die Vereinigten Staaten zum Ausdruck gebracht.
Während afrikanische Staaten sich vom Westen abwenden: Lawrow zu Besuch in WestafrikaQuelle: AFP © RUSSIAN FOREIGN MINISTRY

Der russische Außenminister Sergei Lawrow sagte am Mittwoch Burkina Faso mehr Unterstützung im Kampf gegen militante Gruppen zu, während er seine Rundreise durch Westafrika fortsetzt, um das Vakuum zu füllen, das die traditionellen westlichen Partner in der Region hinterlassen haben. Lawrow sprach auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt des Landes Ouagadougou auf der dritten Etappe seiner jüngsten Afrika-Reise nach Guinea und der Republik Kongo.

Russland ist bestrebt, die Unterstützung der Region zu gewinnen, seit Moskau seine Sonderoperation in der Ukraine begonnen hat. Eine Reihe afrikanischer Länder hat in den letzten Jahren ihre wachsende Frustration über ihre traditionellen westlichen Partner wie Frankreich und die Vereinigten Staaten zum Ausdruck gebracht.

"Russische Ausbilder haben hier gearbeitet, und ihre Zahl wird sich erhöhen", sagte Lawrow und fügte hinzu, dass Russland bei der Ausbildung des Militärs und der Strafverfolgungsbehörden in Burkina Faso geholfen habe. "Wir haben militärische Ausrüstung geliefert und werden dies auch weiterhin tun, um die Verteidigungsfähigkeit Burkina Fasos zu stärken und es ihm zu ermöglichen, die verbleibenden terroristischen Gruppen zu eliminieren." Lawrow betonte, er schätze die "objektive und faire" Position Burkina Fasos zum Krieg in der Ukraine.

"Wir unsererseits sind bereit, die gerechte Sache der Afrikaner zu unterstützen, die versuchen, sich von neokolonialem Einfluss zu befreien", so Lawrow.

Bereits am Montag traf der russische Außenminister in Guinea zu seinem jüngsten Besuch in Westafrika ein. Lawrow traf den Außenminister Guineas Morissanda Kouyaté. In einer Erklärung der Regierung Guineas hieß es, bei dem Treffen seien Bereiche der gegenseitigen Zusammenarbeit besprochen worden. Guinea wird seit 2021 von einer Militärjunta regiert. Oberst Mamady Doumbouya übernahm die Macht mit der Begründung, er wolle ein Abgleiten Guineas ins Chaos verhindern. Doumbouya wies mehrfach die Versuche des Westens zurück, sich in die politischen Herausforderungen Afrikas einzumischen. In Guinea gratulierte Lawrow dem Land am Montag dazu, "an der Spitze des Entkolonialisierungsprozesses" zu stehen.

Am späten Montagabend traf Lawrow in der Republik Kongo ein, wo er mit Präsident Denis Sassou-Nguesso in der Stadt Oyo zusammentraf. In mehreren westafrikanischen Staaten, darunter Mali, Niger und Burkina Faso, kam es in letzter Zeit zu patriotischen Putschen, die eine Junta an die Macht brachten. Sie haben ihre langjährigen militärischen Beziehungen zu westlichen Mächten zugunsten der Sicherheitsunterstützung durch Russland abgebrochen oder reduziert. Lawrow besuchte Mali Anfang letzten Jahres und sicherte militärische Unterstützung zu. Ebenfalls im vergangenen Jahr besuchte er Südafrika, das eine neutrale Haltung zum Krieg in der Ukraine einnimmt.

In Westafrika hat Burkina Faso im vergangenen Jahr die französischen Streitkräfte des Landes verwiesen und Russland um Sicherheitsunterstützung gebeten. Und in Niger trafen unlängst russische Militärausbilder ein, wenige Wochen nachdem die Junta, die letztes Jahr die Macht übernommen hatte, den Abzug der US-Truppen aus dem Land angeordnet hatte.

Der russische Außenminister traf am Mittwoch im Tschad ein. Es war die letzte Etappe seiner Reise durch afrikanische Länder. Lawrow führte Gespräche mit dem tschadischen General Mahamat Idriss Déby Itno, der gerade nach drei Jahren an der Spitze einer Militärjunta zum Präsidenten gewählt wurde. "Seit sechs Monaten erleben wir eine regelrechte Erwärmung der Beziehungen zwischen Russland und dem Tschad", teilte der Afrika-Experte Wsewolod Swiridow AFP in Moskau mit.

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