Afrika

Trotz Warnungen der USA: Russische Militärausbilder in Niger eingetroffen

Rund 100 russische Militärausbilder sind diese Woche mitsamt militärischer Ausrüstung in Niger eingetroffen, berichtete der lokale Fernsehsender RTN. Die Militärs sollen bei der Installation der Ausrüstung helfen und ihre Kollegen im Umgang damit schulen. Damit schwindet der westliche Einfluss auf das afrikanische Land weiter.
Trotz Warnungen der USA: Russische Militärausbilder in Niger eingetroffenQuelle: AFP © LUDOVIC MARIN

Medienberichten zufolge hat ein russisches Militärfrachtflugzeug rund 100 Ausbilder und verschiedene Ausrüstungsgegenstände geliefert, um die nigrische Armee bei der Ausbildung im Kampf gegen den Terrorismus zu unterstützen.

Die Ausbilder seien am Mittwochabend eingetroffen, berichtete der staatliche Sender Radio Télévision du Niger (RTN) am Donnerstag und strahlte Bilder einer Militärmaschine aus, aus der Fracht entladen wurde. "Wir sind hier, um die nigrische Armee auszubilden, um die militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Niger auszubauen", erklärte ein Mann in Tarnkleidung. Laut dem Bericht werden die Ausbilder auch ein Luftverteidigungssystem in Niger installieren.

Ein weiterer russischer Ausbilder, der namentlich nicht genannt wurde, erklärte der Nachrichtenagentur RIA Nowosti, man habe "eine pädagogische und materielle Basis für die Ausbildung verschiedener Spezialisten mitgebracht".

"Wir haben viel Erfahrung im Kampf gegen den Terrorismus. Und wir sind hier, um diese Erfahrung mit unseren Freunden zu teilen."

Das russische Verteidigungsministerium hat bislang keine Angaben zum Umfang der Mission veröffentlicht.

Erst im März hatten der nigrische Staatschef Abdourahamane Tchiani und Russlands Präsident Wladimir Putin über eine Sicherheitskooperation gesprochen und vereinbart, den Kampf gegen den Terrorismus in der Sahelzone zu koordinieren – trotz jüngster Warnungen der USA vor einer Annäherung des westafrikanischen Landes an Russland. 

Nach Angaben des Kremls kam das Thema zur Sprache, als Tchiani nach dem Terroranschlag auf die Konzerthalle Crocus City Hall nahe der russischen Hauptstadt Präsident Putin anrief, um seiner Solidarität mit dem russischen Volk Ausdruck zu verleihen.

Seit Juli 2023 bestimmt eine Militärregierung die Geschicke in Niger. Vor dem Putsch war das Land einer der wichtigsten Partner westlicher Staaten wie den USA, Frankreichs und Deutschlands im Kampf gegen militante Islamisten in West- und Zentralafrika. Seit Jahren wird Niger von verschiedenen Gruppen terrorisiert, die mit dem Islamischen Staat und Al-Qaida in Verbindung stehen.

Nach dem Sturz von Präsident Mohamed Bazoum hat die neue nigrische Führung die Beziehungen zu ihren früheren Partnern teilweise beendet. Frankreich hat den Abzug seiner Truppen aus Niger im Dezember abgeschlossen. Im März beendete die nigrische Führung auch die Zusammenarbeit mit dem US-Militär. Ende 2023 hatte Niger bereits die militärische Zusammenarbeit mit der Europäischen Union aufgekündigt und gleichzeitig eine Vereinbarung mit Russland zur Stärkung der Zusammenarbeit unterzeichnet.

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