Afrika

Mitverantwortlich für Ausbruch des Krieges: Sudan erklärt deutschen UN-Gesandten für unerwünscht

Die sudanesische Regierung wirft dem deutschen UN-Gesandten vor, mit seinen Berichten den Bürgerkrieg geschürt zu haben. Der Sudan will den Deutschen nun ausweisen.
Mitverantwortlich für Ausbruch des Krieges: Sudan erklärt deutschen UN-Gesandten für unerwünschtQuelle: AFP © Ashraf Shazly

Die sudanesische Regierung hat den deutschen UN-Sondergesandten Volker Perthes zur unerwünschten Person erklärt. "Die Regierung der Republik Sudan hat den Generalsekretär der Vereinten Nationen darüber informiert, dass sie Herrn Volker Perthes ab heute zur Persona non grata erklärt hat", teilte das Außenministerium in Khartum am Donnerstag mit.

Der Militärchef und faktische Präsident Abdel Fattah al-Burhan hatte die Absetzung von Perthes gefordert und ihn für den Ausbruch der Kämpfe zwischen der Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz Mitte April verantwortlich gemacht.

In einem Schreiben an die Vereinten Nationen hatte Al-Burhan dem deutschen UN-Vertreter vorgeworfen, in seinen Berichten die "explosive Lage" in Khartum vor dem Beginn der Kämpfe "verschleiert" zu haben. Ohne diese "Lügen" hätte der RSF-Chef, "Mohamed Hamdan Daglo nicht seine Militäraktionen begonnen", argumentierte der Armeechef. 

Perthes ist seit seiner Ernennung zum Sondergesandten im Jahr 2021 eine wichtige Figur im Sudan. Zunächst während der gescheiterten Versuche zur Bildung einer zivilen Regierung, und dann, als sich die Beziehungen zwischen dem Militär und der RSF verschlechterten. 

In den vergangenen Monaten hat der deutsche Diplomat Morddrohungen und zahlreiche Rücktrittsforderungen erhalten. In seinem Schreiben vom Mai 2023 beschuldigte Burhan Perthes, dieser sei "parteiisch" und habe in den Wochen vor dem Ausbruch des Konflikts einen negativen Beitrag zu den Gesprächen zwischen den Generälen und zivilen Gruppen geleistet.

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