Afrika

"Hybride Kriegsführung": Italien macht Wagner-Gruppe für Flüchtlingsstrom aus Afrika verantwortlich

Während Italien im Mittelmeer zu wenig unternimmt, um Menschenleben zu retten, macht das Land die russische Wagner-Gruppe für eine neue Flüchtlingswelle aus Afrika verantwortlich. Der Wagner-Chef bezeichnete den italienischen Verteidigungsminister als "Schwachkopf", der sich um sein eigenes Land kümmern solle.
"Hybride Kriegsführung": Italien macht Wagner-Gruppe für Flüchtlingsstrom aus Afrika verantwortlichQuelle: AFP © Kenzo Tribouillard

Mehr als 1.200 Flüchtlinge sollen am Wochenende Italien erreicht haben. Die westlichen Medien sprechen bereits von einem "Migranten-Boom". Der italienische Verteidigungsminister sieht dabei einen Zusammenhang mit der "hybriden Kriegsführung" russischer Kämpfer in Afrika.

Die massive Zunahme von Ankünften aus Afrika sei auf den Einfluss der russischen Wagner-Gruppe in einigen afrikanischen Ländern zurückzuführen, behauptete Guido Crosetto am Montag. Die Wagner-Gruppe verfüge in einigen afrikanischen Ländern, zumal in Libyen, über erheblichen politischen Einfluss und könne so die "Migrantenströme" lenken, sagte Crosetto. Russland wolle Crosetto zufolge einige Länder, allen voran Italien, schädigen und letztlich ihre geostrategischen Entscheidungen beeinflussen.

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin wies die Anschuldigungen in einer Nachricht auf seinem Telegram-Kanal zurück. "Wir haben keine Ahnung, was da bei der Migranten-Krise passiert, wir beschäftigen uns damit nicht", heißt es auf Prigoschins Telegram-Kanal. Den italienischen Verteidigungsminister bezeichnete Prigoschin als "Schwachkopf", der sich um sein eigenes Land kümmern solle.

In Italien sind Daten des Innenministeriums zufolge in diesem Jahr bislang rund 20.000 Flüchtlinge angekommen. Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres waren es 6.100. Crosetto rief die NATO auf, Italien bei der Bewältigung der Krise zu helfen. Allein in Libyen sollen nach FAZ-Informationen bis zu 680.000 Flüchtlinge auf die Überfahrt nach Italien warten. Auch aus Tunesien wird wegen der anhaltenden innenpolitische Krise eine weitere Zunahme des Migrationsstroms erwartet.

Nach einem Bootsunglück mit Migranten im Mittelmeer wurden letzte Woche laut Medienberichten 30 Menschen vermisst. Dabei warfen Hilfsorganisationen der Regierung in Rom unter Führung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni vor, beim Unglück vom Samstag nicht alles Menschenmögliche unternommen zu haben, um den Menschen in einem überfüllten Schlauchboot vor der Küste Libyens zu Hilfe zu kommen. Vor zwei Wochen waren vor der Küste der süditalienischen Region Kalabrien mindestens 76 Schiffbrüchige gestorben. 

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