Zulu-Anführer: Unruhen in Südafrika nur Probelauf für noch schlimmere Gewalt

In Südafrika kommt es wiederholt zu Krawallen. Unzählige Geschäfte werden geplündert, Hunderte Menschen getötet. In einem Interview mit RT sagt der ehemalige Innenminister Südafrikas Mangosuthu Buthelezi, Ziel der Unruhen sei es, Präsident Cyril Ramaphosa zu stürzen.

Die jüngsten Unruhen in Südafrika mit bereits vielen Todesopfern zielen darauf ab, Präsident Cyril Ramaphosa zu stürzen, so Mangosuthu Buthelezi, ein altgedienter südafrikanischer Politiker und Stammesführer der Zulu, in einem Gespräch mit RT. Das Schlimmste könnte noch bevorstehen. Der ehemalige Innenminister erklärte:

"Was jetzt geschieht, sollte uns eigentlich nicht überraschen."

Die schockierenden Unruhen im vergangenen Monat seien "gut geplant und koordiniert und keineswegs spontan" gewesen.

Buthelezi fügte hinzu, dass die Gewalt auf "Fraktionskämpfe" innerhalb des regierenden Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) und das äußerst umstrittene Rennen um den Parteivorsitz im Jahr 2017 zurückgehe, bei dem Ramaphosa knapp gegen Nkosazana Dlamini-Zuma, die Ex-Frau des ehemaligen Präsidenten Jacob Zuma, gewonnen hatte.

Die Unruhen, die bereits mindestens 337 Menschenleben forderten, begannen als Proteste gegen Zumas Verhaftung und Verurteilung. Der ehemalige Präsident stellte sich am 7. Juli der Polizei, nachdem er wegen Nicht-Erscheinens bei einer Korruptionsuntersuchung zu 15 Monaten Haft verurteilt worden war.

Zuma steht derzeit wegen Betrugs- und Korruptionsvorwürfen vor Gericht, die bis ins Jahr 1999 zurückreichen, als er noch Vizepräsident war. Er bestreitet die Vorwürfe und behauptet, der Fall sei politisch motiviert. Buthelezi Kochfeld hervor:

"Ich bin kein Prophet, aber mir scheint, dass die Unruhen nur ein Probelauf für die schlimmsten Dinge sind, die passieren können."

"Meiner Meinung nach ist es das Ziel, Herrn Ramaphosa zu stürzen. Es handelt sich meines Erachtens um einen Putsch, der nicht gelungen ist. Aber wir wissen nicht, was noch passieren kann."

Der Zulu-Stammesführer wies darauf hin, dass die sozialen Spannungen in dem Land durch Misswirtschaft und die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie verschärft wurden. Seine Schlussfolgerung:

"Südafrika ist nicht weit davon entfernt, zum gescheiterten Staat zu werden."

Die Unruhen gelten als die schlimmste Gewaltspirale in Südafrika seit dem Sturz des Apartheidregimes Anfang der 1990er-Jahre. Um die Polizei bei der Wiederherstellung der Ordnung zu unterstützen, schickte die Regierung das Militär. Einwohner bildeten Bürgerwehren, um weitere Verwüstungen zu verhindern. Viele Geschäfte blieben geschlossen, nachdem auf dem Höhepunkt der Unruhen mindestens 40.000 Geschäfte geplündert worden waren.

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