Afrika

Burkina Faso: Mindestens 100 Menschen bei Angriff auf Dorf getötet

In einem Dorf im Norden Burkina Fasos haben Bewaffnete mindestens 100 Menschen getötet. Es wird davon ausgegangen, dass islamistische Extremisten dafür verantwortlich sind. Diese hatten ihre Bemühungen, Teile des Landes unter ihre Kontrolle zu bringen, zuletzt verstärkt.
Burkina Faso: Mindestens 100 Menschen bei Angriff auf Dorf getötetQuelle: Reuters © Zohra Bensemra

In einem Dorf im Norden Burkina Fasos haben Bewaffnete mindestens 100 Menschen getötet. Der Angriff in dem Dorf Solhan in der Provinz Yagha habe bereits am Freitag stattgefunden, wie Regierungssprecher Ousseni Tamboura in einer Erklärung mitteilte.

Bei dem seit Jahren tödlichsten Angriff seien auch der Markt und mehrere Häuser niedergebrannt worden. Tamboura machte islamische Extremisten dafür verantwortlich, allerdings hat bislang keine Gruppe die Verantwortung übernommen. Präsident Roch Marc Kaboré nannte den Angriff "barbarisch". Die Regierung hat eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen.

Ein Einheimischer, der Verwandte in einer Klinik in der etwa zwölf Kilometer entfernten Stadt Sebba besuchte, sagte Associated Press (AP), er habe viele Verwundete in die Klinik kommen sehen. Und weiter:

"Ich sah zwölf Menschen in einem Raum und etwa zehn in einem anderen. Es waren viele Verwandte da, die sich um die Verwundeten kümmerten. Es gab auch viele Menschen, die von Solhan nach Sebba gerannt waren. (…) Die Menschen sind sehr ängstlich und besorgt."

Islamische Extremisten haben in jüngster Zeit zunehmend Angriffe in Burkina Faso durchgeführt, besonders in der Region, die an Niger und Mali grenzt. Letzten Monat töteten Bewaffnete mindestens 30 Menschen im Osten des Landes nahe der Grenze zu Niger. Bereits im April waren in Burkina Faso mehr als 50 Menschen getötet worden, darunter zwei spanische Journalisten und ein irischer Naturschützer. Mehr als eine Million Menschen sind innerhalb des Landes auf der Flucht. Der leitende Forscher beim "Armed Conflict Location & Event Data Project" Héni Nsaibia äußerte sich gegenüber AP so:

"Es ist klar, dass militante Gruppen einen Gang höher geschaltet haben, um die Situation in Burkina Faso zu verschärfen. [Sie haben] ihre Bemühungen in Gebiete außerhalb der unmittelbaren Reichweite der französisch geführten Anti-Terror-Koalition verlagert, die sie in der Drei-Staaten-Grenzregion bekämpft."

Die schlecht ausgerüstete Armee des Landes hat Mühe, der Ausbreitung islamischer Extremisten zu begegnen. Die Regierung hatte im letzten Jahr sogar die Hilfe von freiwilligen Kämpfern in Anspruch genommen, um die Armee zu unterstützen. Doch die Extremisten hätten an den freiwilligen Kämpfern und den Gemeinden, denen sie halfen, Vergeltung geübt, wie AP berichtet.

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