Algerien: Zehntausende Menschen fordern bei Protesten Ende des Militärstaates
Am Dienstag versammelten sich in Kherrata, einer Stadt im Norden Algeriens, Zehntausende Demonstranten zu Protesten. In Sprechchören skandierten sie "Ein ziviler Staat, kein Militärstaat" und "Die Bande muss weg". Die Demonstranten versuchen, die Massenproteste aus dem Jahr 2019 wiederzubeleben, die über ganz Algerien hinwegfegten und schließlich zum Rücktritt des langjährigen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika führten.
#Algeria 🇩🇿: for the first time in months thousands of Algerian protesters are out again.They've gathered in the town of #Kherrata to mark the second anniversary of the #Hirak movement pic.twitter.com/c0wfNS7xgZ
— Thomas van Linge (@ThomasVLinge) February 16, 2021
Die Hirak-Bewegung entstand, nachdem Bouteflika seine Kandidatur für eine fünfte Amtszeit angekündigt hatte. Jedoch setzten sich die Proteste auch nach seinem Rücktritt Anfang April 2019 fort und die Demonstranten forderten den Rücktritt aller hochrangigen Politiker. Ein Demonstrant sagte gegenüber Reuters:
"Wir sind gekommen, um den Hirak wiederzubeleben, der aus gesundheitlichen Gründen gestoppt wurde. Sie haben uns nicht aufgehalten. Wir haben aufgehört, weil wir uns um unsere Leute kümmern. Heute ist das Coronavirus vorbei und wir werden den Hirak zurückbekommen."
Videos zeigen Menschenmengen, die sich auf dem Hauptplatz der Stadt Kherrata versammeln, wo die Proteste im Jahr 2019 ihren Anfang nahmen. In einigen Aufnahmen, die in den sozialen Medien geteilt wurden, kann man die Demonstranten skandieren hören: "Der Geheimdienst kontrolliert Algerien" und "Lang lebe das freie Algerien".
Bouteflika wurde im Dezember 2019 von Abdelmadjid Tebboune nach aufgeschobenen Wahlen abgelöst. Hirak-Anhänger bezeichneten die Abstimmung jedoch als eine Scharade. Präsident Tebboune lobte die Hirak-Bewegung öffentlich, führte aber seit seinem Amtsantritt nur begrenzte Reformen durch. Die Massenproteste hielten auch nach seinem Amtsantritt an, wurden aber vor einem Jahr aufgrund pandemiebedingter Sorgen um die öffentliche Gesundheit eingestellt.
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