Neue Wikileaks Enthüllung: CIA-Handbuch zur gezielten Tötung

Eine interne Studie der CIA evaluiert die Pro- und Kontra-Argumente für gezielte Tötungen. Das  zentrale Pro-Argument beruht auf der Hypothese, dass "Führungspersönlichkeiten" besser getötet werden sollten, wenn die Gefahr besteht, dass diese im Gefängnis weiter ihren Einfluss ausüben. Als "Negativ-Beispiel" nennt der CIA keinen anderen als Nelson Mandela.
Neue Wikileaks Enthüllung: CIA-Handbuch zur gezielten Tötung

Die Analyse mit dem noch recht unverdächtig klingenden Titel "Beste CIA-Praktiken in der Aufstandsbekämpfung" wurde Ende letzte Woche von Wikileaks veröffentlicht.

Allerdings zeigt schon der Untertitel, trotz seines bürokratischen Duktus, die wahre Zielrichtung des Dokumentes an:

"Wie man Operationen mit hochwertiger Zielauswahl zu einem effektiven Instrument der Aufstandsbekämpfung macht."
Evaluiert werden in der Studie zunächst Operationen der gezielten Tötung unter anderem gegen die Taliban, Al-Kaida, die kolumbianische FARC-Guerilla sowdie palästinensische Hamas und PLO.

Eine der zentralen Erkenntnisse der Studie ist, dass die Ermordung von sogenannten "hochwertigen Zielen" meistens nicht die gewünschten Resultate bringen. Lediglich die "gezielten Tötungen" der FARC-Führer Raúl Reyes und Iván Rios sowie der Hamas Gründer Scheich Ahmed Yassin und Abdel Aziz werden als "demoralisierende Schläge mit bemerkbarer Wirkung" für die jeweiligen Organisationen bewertet.

Doch trotz der geringen Erfolgsrate, argumentieren die Autoren der Evaluierung, dass die Tötung von "hochwertigen Zielen" vorzuziehen ist vor einer Gefangennahme. Gefangene "Ziele" werden laut der Analyse zu oft zu Märtyrern oder Ikonen des Widerstandes während ihres Gefängnis-Aufenthaltes.

Das "Negativ-Beispiel", dass sich die CIA-Autoren für diese Fall ausgewählt haben, ist niemand anders als der ehemalige Präsident Südafrikas, Nelson Mandela, der für seine Anti-Apartheid-Aktivitäten 27 Jahre im Gefängnis verbrachte:

"Die Gefangennahme von Führern kann eine nur sehr begrenzte Wirkung auf die Organisation haben, wenn die Mitglieder glauben, dass ihr gefangener Anführer möglicher Weise zurückkehren kann oder wenn diese Führer in der Lage sind ihren Einfluss aufrecht zu erhalten, während sie sich in Haft befinden, wie Nelson Mandela in Südafrika."

Veröffentlicht für den internen Gebrauch wurde die CIA-Analyse 2009 und korreliert mit einem signifikanten Anstieg von "gezielten Tötungen” über die folgenden Jahre. Allein im Folgejahr der Publikation wurden nur in Pakistan 751 Personen durch Drohnenangriffe getötet. Im CIA-Sprech soll 2010 auch als "das Jahr der Drohne" eingegangen sein.

Wir fassen also zusammen: Eine interne CIA-Evaluation zu "gezielten Tötungen" kommt zu dem Ergebnis, dass diese ineffizient und nur sehr selten den gewünschten Effekt erzielt haben, aber dass es gleichzeitig besser ist, trotz dieser Resultate, "hochwertige Ziele" zu eliminieren, als diese "nur" gefangen zu nehmen, weil sonst Menschen wie Nelson Mandela auch hinter Gefängnismauern noch politisch agieren können. Mit dieser Argumentation und Logik, kann man eigentlich jegliche "gezielte Tötung" rechtfertigen. Der sich intensivierende US-Dronen-Krieg bestätigt diese Interpretation.

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