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Von der Welt vergessen? - Whistleblowerin Chelsea Manning feierte heute Geburtstag in Einzelhaft

Seit August 2013 sitzt Chelsea Manning im Militärgefängnis von Fort Leavenworth in Kansas. Sie wurde letzten Sommer noch unter ihrem alten Namen Bradley Manning nach der Weitergabe von Geheimdokumenten des US-Militärs an WikiLeaks zu 35 Jahren Haft verurteilt.
Von der Welt vergessen? - Whistleblowerin Chelsea Manning feierte heute Geburtstag in Einzelhaft

Bekannte wurde Chelsea unter ihrem früheren Namen Bradley Manning für die Weitergabe und Veröffentlichung von Dokumenten und Videos aus den Kriegen im Irak und in Afghanistan, sowie diplomatische Depeschen an Wikileaks. Sie wollte damit zeigen, wie die USA selbst Kriegsverbrechen begeht, indem unter anderem wahllos Menschen als Gegner identifiziert und getötet wurden. Denn sie sei davon überzeugt, dass alle Männer und Frauen überall gleich geschaffen worden seien, nicht nur in den USA.

Dabei ging es ihr insgesamt nicht vorrangig um Pazifismus, sondern vor allem um Transparenz. 2013 sagte sie in einer Stellungnahme, als man ihr einen Friedenspreis verlieh:

"Ich glaube, dass die Öffentlichkeit nicht entscheiden kann, welche Handlungen oder politische Maßnahmen gerechtfertigt sind, wenn sie nicht einmal ansatzweise Details darüber und über die Auswirkungen kennt."
Zahlreiche Menschen erinnerten heute über die sozialen Netzwerke an ihr Schicksal und gratulierten ihr zum Geburtstag, unter anderem Edward Snowden, Sänger Michael Stipe, Modedesignerin Vivienne Westwood, Autoren, Künstler und hunderttausende Personen auf der ganzen Welt. Die westliche Mainstream-Medien hielten sich jedoch ihrer Mehrheit auffallend zurück in ihrer Berichterstattung, viele ignorierten das Datum gänzlich.

Und natürlich auch von uns: Alles Gute!

Kaum Aussicht auf frühe Haftentlassung

Mannings Gnadengesuch an die US-Armee wurde im April dieses Jahres abgelehnt. Ihre Anwälte und Unterstützer kämpfen aber weiter und gehen erneut in Berufung. Ein weiteres Gnadengesuch an den US- Präsidenten im September blieb bislang unbeantwortet, da die Regierung erst die juristischen Berufungsinstanzen abwarten wolle.

Eines der bekanntesten von Manning an die Öffentlichkeit gebrachten klassifizierten Militärvideos zeigt, wie US-amerikanische Kampfflieger im Irak bewusst auf Kinder und unbewaffnete Zivilisten schießen.

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