Erneut erwischt bei Zuschauermanipulation: ARD-Tagesthemen verharmlosen und relativieren CIA-Folter

Bei den am 10. Dezember ausgestrahlten ARD-Tagesthemen wurde der CIA-Folterskandal mittels der Befragung eines mutmaßlichen russischen statt eines US-amerikanischen Folteropfers relativiert sowie durch manipulative Zuschneidung von Archivaufnahmen des deutschen Guantánamo-Häftlings Murat Kurnaz verharmlost.  
Erneut erwischt bei Zuschauermanipulation: ARD-Tagesthemen verharmlosen und relativieren CIA-FolterQuelle: www.globallookpress.com © Oliver Berg/dpa

Ihren Beitrag unter dem Titel "Reaktionen auf CIA-Folterbericht" beginnen die Tagesthemen mitnichten mit einem Bericht zu einem CIA-Folteropfer, sondern stattdessen führen sie extra zu diesem Zweck ein Interview mit einem Tschetschenen, der angeblich von russischen Soldaten auf offener Straße entführt und zwei Tage lang gefoltert worden sei. Zu den Hintergründen des Mannes erfährt man fast nichts.

Doch die propagandistische und relativistische Absicht der ARD ist klar. Indem man den Beitrag nicht mit einem CIA-Folteropfer sondern mit einem Opfer mutmaßlicher Folter durch russische Soldaten beginnt, versucht man dem Zuschauer zu suggerieren, gefoltert wird überall, insbesondere in Russland. Dass es im Gegensatz zu den USA keine Beweise für systematisch angeordnete und durchgeführte Folter in Russland gibt, bleibt in dem Bericht, wen wundert es, völlig unerwähnt. Von weltweit betriebenen illegalen Folterzentren ("black sites") ganz zu schweigen.

Den zweiten, weit schwerwiegenderen Versuch der Zuschauermanipulation unternimmt die ARD jedoch im zweiten Teil des Beitrages.

Nachdem das mutmaßliche russische Folter-Opfer im Interview davon berichtet hat, wie es von den russischen Soldaten zusammen geschlagen und angeschrien wurde, zeigen die Tagesthemen zugeschnittene Archivaufnahmen eines Interviews mit dem deutschen Guantánamo-Häftling Murat Kurnaz vom Mai 2009. Die einzige Form der CIA-Folter die in diesem Ausschnitt zur Sprache kommt, ist eine Schlafdecke, die ihm nur gegeben wurde, um sie ihm dann, in einem Versuch der Erniedrigung, wieder wegzunehmen.

Die Botschaft für den Zuschauer ist mehr als manipulativ und verharmlosend: Das mutmaßliche Folteropfer der russischen Soldaten wurde brutal zusammengeschlagen, die Foltererfahrung des Guantánamo-Gefangenen beschränkte sich auf die Wegnahme seiner Schlafdecke.

Der Bericht geht mit keinem Wort darauf ein, dass, wie die Propagandaschau in Erinnerung ruft, "Kurnaz tagelang an Ketten aufgehängt, mit Elektroschocks, Kälte und Hitze gefoltert wurde". Bildmaterial mit weit drastischeren Aussagen des ehemaligen deutschen Guantánamo-Häftlings liegen auch in den Archiven der ARD, nur hätte das natürlich nicht in das beabsichtigte manipulative Narrativ des mit öffentlichen Steuergeldern finanzierten staatlichen Fernsehkanals gepasst.

Ebenfalls unerwähnt blieben die nicht unerheblichen Vorwürfe Kurnazs, dass auch deutsche KSK-Soldaten Misshandlungen an ihm vornahmen.

Aufschlussreich ist auch, dass der Beitrag mit dem mutmaßlichen Folteropfer aus Tschetschenien beginnt und abschließt. Zudem wird ihm ungefähr doppelt so viel Sendezeit eingeräumt wie dem deutschen CIA-Folteropfer Kurnaz.

Verfasst hat den Tagesthemen-Beitrag der ARD-Journalist- Jürgen Kreller. Als erstes auf diese ARD-Manipulation hingewiesen hat das Onlineportal Propagandaschau.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.