Ex-Wirtschaftsminister: Aus für South Stream - Bulgarien massiv von USA unter Druck gesetzt

Durch das Aus von South Stream verliert das ärmste Mitgliedsland der EU, Bulgarien, die Option auf jährliche Transitgebühren in Höhe von bis zu 400 Millionen Euro. Der frühere bulgarische Wirtschaftsminister Owtscharow berichtet von Einschüchterungen durch die USA und EU.
Ex-Wirtschaftsminister: Aus für South Stream - Bulgarien massiv von USA unter Druck gesetzt

Im Interview mit RT analysiert Rumen Owtscharow, der ehemalige Wirtschaftsminister Bulgariens, anhand der kapitalen Pleite Sofias im Kampf um einen direkten Zugang zu russischen Energielieferungen via South Stream das Versagen der bulgarischen Außenpolitik beim Versuch, sich gegen ihre westlichen "Partner" durchzusetzen. Laut Owtscharow ist das milliardenschwere Projekt einzig und allein auf Grund des US-amerikanischen und Brüsseler Agierens gescheitert.

Ex-Minister Owtscharow erklärte dazu:

"Bulgarien war das einzige potenzielle Transitland im Rahmen des russischen South-Stream-Projekts, das es nicht vermochte, seine nationalen Interessen zu verteidigen, geschweige denn effektiv zu positionieren."
Er glaubt, dass die bulgarische Republik angesichts des "demütigenden" Besuchs von US-Senatoren im Juni die Fähigkeit verloren hat, unabhängige Entscheidungen zu treffen. Umgehend nach den Konsultationen mit den US-amerikanischen "Partnern" erklärte Bulgariens aktueller Wirtschaftsminister, Plamen Orescharski, dass das South-Stream-Projekt auf unbestimmte Zeit ausgesetzt werde.

Owtscharow, seines Zeichens bulgarischer Minister für Wirtschaft und Energie in der Zeit von 2005 bis 2007, sieht hinter der Mischung aus beharrlicher US-Diplomatie und konsequenter Androhung von Sanktionen ein probates Mittel, um das energiearme Bulgarien unter Druck zu setzen. Er erklärte, Bulgarien wurde erfolgreich eingeschüchtert:

"Weder Österreich noch Italien gaben nach. In der Tat, wenn Sie sich erinnern, so erklärte der österreichische Bundespräsident den gestrengen US-Besuchern: ‚Entschuldigen Sie, meine Herren, aber ich erkläre Ihnen auch nicht, wie und mit wem Sie in den USA handeln sollen. Deswegen brauchen Sie mir auch nicht erklären, mit wem Österreich Wirtschaftsbeziehungen aufbauen darf oder nicht."

Im Vorfeld hielt der russische Präsident, Wladimir Putin, fest, dass Bulgarien die Option auf jährliche Transitgebühren in Höhe von bis zu 400 Millionen Euro genommen wurde. Schlimmer noch, das jüngste Abkommen der Russischen Föderation mit der Türkei weckt in Sofia Befürchtungen, dass russisches Erdgas künftig Bulgarien komplett umgehen könnte.

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