Snowden erhält schwedischen "Alternativen Nobelpreis"

Edward Snowden hat den "Right Livelihood Award”, die schwedische Alternative zum Nobelpreis, für die Enthüllung der staatlichen Überwachung und der Verletzung grundlegender demokratischer und verfassungsgemäßer Grundrechte erhalten. Er hat den Preis per Videoschaltung aus Moskau angenommen.
Snowden erhält schwedischen "Alternativen Nobelpreis"

In seiner Dankesrede, die live aus Moskau übertragen wurde, sagte Snowden er hoffe, dass dies nur der Anfang wäre. Das Publikum im schwedischen Parlamentsgebäude empfing den Whistleblower mit langem Applaus.

"Ich hoffe, dass trotz allem was wir im letzten Jahr erreicht haben, dass das nur der Anfang ist," sagte er und bekam dafür langanhaltenden Beifall.

"Das sind Dinge, die sich wahrscheinlich nicht so bald ändern werden," so Snowden. "Aber sie waren es wert, all die Preise die wir zahlten, all die Opfer die gebracht wurden. Ich glaube wir würden es wieder tun. Ich weiß, ich würde es wieder tun."

"Es geht um uns, es geht um unsere Rechte. Es geht darum, in was für einer Gesellschaft wir leben möchten, was für Regierungen wir haben wollen, welche Welt wir der nächsten Generation übergeben wollen. Und wenn wir von Regierung reden, müssen wir nicht nur über die Qualität der Regierung, sondern auch über unsere Beziehung zu ihr reden. Werden wir Untertanen der Regierung oder ihr Partner sein?"

"Es gibt so viel mehr zu tun und zusammen werden wir es erreichen," so Snowden abschließend.

Snowdens komplette Rede mit deutschen Untertiteln:

Snowden teilt den Preis mit Alan Rusbridger, dem Redakteur des britischen Guardian, der die Veröffentlichung der geleakten Dokumente von Snowden genehmigte.

Rusbridger merkte an, dass er den Ehrenpreis als Anerkennung für den "offenen Journalismus” des Guardians sieht. Er fügte hinzu, dass "die Kombination von Edward Snowden und des Guardian den Wert von Journalismus zeigen und wie journalistische Institutionen Geschichten erzählen und verteidigen können."

Staat des Preisgeldes von 500.000 Kronen (ca. 54.000 Euro) wird die Organisation Snowdens Rechtsbeistand finanzieren.

Dieses Jahr hat das schwedische Außenministerium der Right Livelihood Award Foundation untersagt, ihre traditionelle Bekanntmachung der Preisträger in den Stockholmer Räumen des Ministeriums abzuhalten, obwohl seit 18 Jahren dort renommierte Preise vergeben werden. Deshalb musste die Zeremonie im Schwedischen Parlament gehalten werden.

Der amerikanische Whistleblower Snowden war einer von fünf Gewinnern dieser schwedischen Auszeichnung für Menschenrechte, die im September in Stockholm verkündet wurden.

"Der 2014 Right Livelihood Ehrenpreis geht an Edward Snowden für seinen Mut und Geschick bei der Veröffentlichung des beispiellosen Ausmaßes der staatlichen Überwachung, die grundlegende demokratische Vorgänge und Grundrechte verletzt," so die Stiftung in einer Presseerklärung.

Edward Snowden konnte nicht persönlich zur Zeremonie erscheinen, da er zur Zeit in Russland lebt, wo er letzten August eine Aufenthaltsgenehmigung für drei Jahre erhielt. Seine Dankesrede wurde live aus Moskau übertragen. Ihm drohen Verurteilung und Gefängnis in den USA.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.