Putin würdigt politische Eigenständigkeit der Türkei
Beide Länder haben entscheidende Gemeinsamkeiten: Sowohl Putin als auch Erdoğan werden in ihren Ländern als Symbolfiguren für wirtschaftlichen Aufstieg, größeres außenpolitisches Selbstbewusstsein und die Überwindung einer oligarchischen Herrschaft von an Westeuropa ausgerichteter Eliten angesehen. Beide setzen teilweise konservative Akzente in Wertefragen und sind im Westen zu erklärten Feindbildern avanciert.
Beim Treffen zwischen den Staatschefs geht es nach Angaben des Kremls unter anderem um russische Gaslieferungen an die Türkei. Aber auch darüber hinaus soll der bilaterale Handel massiv ausgeweitet werden.
Putin würdigte einem Bericht von RIA Nowosti zufolge die weitblickende Haltung der Türkei, die beschlossen hat, keine Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Ankaras Absichten, den Export von Fleisch, Milch, Fisch, Gemüse und Obst nach Russland auszuweiten, stoßen in Moskau auf äußerst positive Resonanz. Für die Türkei könnte das auf Jahrzehnte hinweg einer führenden Positionierung auf dem russischen Markt gleichkommen.
"Wir würdigen die Selbstständigkeit der Entscheidungen der Türkei, darunter zu Fragen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Russland. Die türkischen Partner haben ihre Interessen nicht um fremder politischer Ambitionen willen geopfert. Ich bin der Auffassung, dass dies tatsächlich eine durchdachte und weitblickende Haltung ist", heißt es in einem Interview Putins mit der Nachrichtenagentur Anadolu im Vorfeld seines Türkei-Besuches am heutigen 1. Dezember.
Ende vergangener Woche hatte Putin im Gespräch mit türkischen Medien angekündigt, er wolle angesichts der Sanktionen des Westens den Handel mit der Türkei pro Jahr verdreifachen. 2013 lag das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern bei etwa 33 Milliarden Dollar (rund 26,5 Mrd Euro).
Weitere Themen zwischen dem russischen und dem türkischen Präsidenten werden die Situation in Syrien und der internationale Kampf gegen den "Islamischen Staat" (IS) sein. Syrien bleibt einer jener Bereiche, in denen Moskau und Ankara konträre Positionen vertreten. Während die Türkei nach wie vor eine Entmachtung des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad fordert, sieht Moskau zu diesem keine Alternative, die nicht die Gefahren eines überregionalen Flächenbrandes und der weiteren Ausbreitung extremistischer und terroristischer Umtriebe potenzieren würde.
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