G20 subventionieren mit 70 Milliarden Euro Öl-Konzerne
Insgesamt sollen die G20 laut einer aktuellen Studie der britischen Denkfabrik Overseas Development Institute (ODI) dabei über 70 Milliarden Euro an multinationale Öl-Konzerne abgedrückt haben.
Die gezielte "Ausbeutung" der fossilen Ressourcen erfolgt unwiderruflich, rücksichtslos und könnte folgenschwere Risiken für künftige Generationen bergen. Allen voran werden die postulierten Klimaziele ad absurdum geführt.
Dabei stellen die USA mit Finanzspritzen in Höhe von 4,1 Milliarden US-Dollar den einsamen Subventions-Spitzenreiter. Dies sei doppelt so viel wie noch 2009 gewesen, während dagegen das größte Land der Welt, Russland, noch recht bescheiden mit 1,9 Milliarden Dollar anknüpft. Die britische Regierung in London stellt der Energiewirtschaft knapp eine Milliarde Dollar zur Verfügung.
Doch auch Deutschland mischt aktiv im Geschäft mit und gewährt der heimischen Kohle- und Gas-Wirtschaft durch Steuererleichterungen jährlich rund 277 Millionen Euro. Dazu kommen weitere 1,6 Milliarden Euro Fördergelder der Bundesländer für die Kohleindustrie. Darüber hinaus vergab der Kreditversicherer Euler Hermes gemeinsam mit der größten nationalen Förderbank der Welt, der deutschen KfW, in den Jahren von 2010 bis 2012 Vermögenswerte in Höhe von insgesamt rund 400 Millionen Euro an Unternehmen, die dem Staat neue fossile Lagerstätten erschließen sollten.
Dabei gingen Steuereinnahmen des Staates nicht nur an kleinere Unternehmen, sondern vor allem an multinationale Konzerne, die auf kostspielige Explorationsvorhaben spezialisiert haben.
Entgegen zahlreicher wissenschaftlicher Warnungen, dass die Ausweitung fossiler Energien nicht mit den geltenden Klimazielen zu vereinbaren sind, heizt im doppelten Sinne die G20-Gruppe, durch lukrative Steuererleichterungen bei der Suche von Offshore-Quellen für Unternehmen, den globalen Kampf um fossile Ressourcen erst so richtig an.
Abschließend prognostiziert das Institut, das die Studie in Kooperation mit den US-Analysten Oil Change International verfasste, dass die staatlichen "Fördermaßnahmen" die Richtlinie, die globale Erderwärmung auf maximal zwei Grad Celsius einzuengen, unterlaufen werden. Der Kampf um die Ressourcen der Welt werde den Klimawandel nachhaltig verschärfen. Immerhin erschien dieser denkwürdige Bericht kurz vor dem G20-Gipfel im australischen Brisbane am Wochenende.
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