Fastfoodketten wollen Mindestlohn aushebeln
Die SPD hat es als einen ihrer größten Erfolge im Rahmen der Verhandlungen zur Großen Koalition dargestellt, dass die Unionsparteien sich ihrer Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn gebeugt hatten. Kritik gab es jedoch schon damals nicht nur von Wirtschaftsvertretern, sondern auch aus den eigenen Reihen. Einige Gewerkschafter befürchteten, dass ein gesetzlicher Mindestlohn die Tarifautonomie unterminieren würde und am Ende Arbeitnehmer unterm Strich schlechter verdienen könnten als zuvor.
Und so droht es nun zumindest im Bereich der Systemgastronomie zu kommen, wo derzeit Tarifverhandlungen stattfinden. Dabei wollen Systemgastronomen wie McDonalds, Burger King oder Starbucks den Mindestlohn offenbar aushebeln. Dies berichtet die WAZ.
So wolle man zwar den regulären Lohn um 20 Prozent erhöhen und damit dem gesetzlichen Mindestlohn entsprechen. Im Gegenzug würden jedoch Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie sämtliche weiteren Zuschläge abgeschafft. Die Folge könnte sein, dass Beschäftigte am Ende wohl weniger Geld hätten als derzeit.
Der Bundesverband für Systemgastronomie (BdS), in dem etwa McDonalds, Burger King, Pizza Hut, Nordsee, Kentucky Fried Chicken oder Starbucks zusammengeschlossen sind, hat dieses Angebot zu Beginn der Verhandlungen vorgelegt. Demnach würde der alte Mantelvertrag gekündigt werden – und im neuen Vertragswerk sollen Urlaubs- und Weihnachtsgeld ebenso entfallen wie die Zuschläge bei Überstunden, Sonn- und Feiertagsdiensten sowie für Nachtdienste. Auch die vermögenswirksamen Leistungen wollen die Arbeitgeber streichen.
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ist empört und bezeichnete die Offerte als "nicht verhandelbar". Die NGG erwarte "ein ernstzunehmendes, erheblich besseres Angebot". Die Gewerkschaft fordert unter anderem, dass es im Mantelvertrag keine Einschnitte gibt und dass in West- und Ostdeutschland das gleiche Geld für die gleiche Arbeit gezahlt werde. Zudem solle der neue Tarif zwölf Monate gelten.
Die Fastfood-Riesen verweisen hingegen darauf, dass die Gesetzeslage ein völlig neues Gesamtgefüge aus Entgelt- und Manteltarifvertrag efordere. Dies sei die zwingende Konsequenz aus der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns, äußerte BdS-Chefin Valerie Holsboer. Die Verhandlungen sollen am Mittwoch und Donnerstag in Berlin fortgeführt werden.
Unterdessen klagt die Fastfood-Kette McDonald’s über sinkenden Zuspruch in Deutschland. Die Fastfood-Kette stellte, so die dpa, auch im zweiten Quartal eine "anhaltende Schwäche" hierzulande fest, ohne indes am Dienstag bei der Vorlage der weltweiten Geschäftszahlen genauer darauf einzugehen. Schon im vergangenen Jahr hatte McDonald's Umsatzeinbußen in Deutschland erlitten.
Während McDonald's in den USA vor allem mit anderen Fastfood-Ketten konkurriert, muss sich das Unternehmen in Deutschland auch gegen die vielen Bäckereien mit ihren Snacks durchsetzen. Der Konzern will dem hochwertigere Angebote entgegensetzen, die über "Big Mac" und "Chicken McNuggets" hinausgehen.
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