Türkei kommt nicht zur Ruhe - Tote und Verletzte in Istanbul nach Selbstmordanschlag auf Polizeistation

Bei einem Bomben- und Feuerwaffenangriff auf eine Polizeistation im Istanbuler Vorort Sultanbeyli am Montagmorgen sind sieben Polizisten sowie drei Zivilisten verletzt worden. Bisher gibt es keine Erkenntnisse zu den Hintergründen der Tat. Türkische Medien spekulieren sowohl über die kurdische PKK als auch den Islamischen Staat als mögliche Täter.
Türkei kommt nicht zur Ruhe - Tote und Verletzte in Istanbul nach Selbstmordanschlag auf Polizeistation

Laut der türkischen Tageszeitung "Sabah" soll sich am heutigen Montag um 1 Uhr morgens der Fahrer eines PKWs der Polizeistation genähert und sich dort in die Luft gejagt haben. Als ein Ermittlungs- und Spurensicherungsteam am Tatort eintraf, wurde es von bisher Unbekannten unter Feuer genommen.

Die Nachrichtenagentur Anadolu berichtet, dass mindestens zehn Menschen verletzt und zwei Angreifer von Sicherheitskräften getötet wurden. Ein Polizist, der im Zuge der Schießerei schwer verletzt wurde, erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Die Explosion der Bombe, die vermutlich im Auto des vermeintlichen Selbstmordattentäters deponiert wurde, war so stark, dass Teile des dreistöckigen Polizeigebäudes einstürzten, weitere Häuser in der Nähe sowie 20 Fahrzeuge wurden beschädigt, berichtet die Nachrichtenagentur Doğan.

Die Polizei sperrte den Tatort weiträumig ab, als Menschen begannen, sich zu versammeln. Während Kriminalbeamte versuchten den Tathergang aufzuarbeiten, rief die anwesende Menschenmenge wiederholt Anti-PKK-Parolen aus.

Bislang hat sich noch niemand zum Anschlag bekannt, doch der Angriff steht höchstwahrscheinlich im direkten Kontext zu den wachsenden Spannungen zwischen dem türkischen Staat und der "Kurdischen Arbeiterpartei", kurz PKK, die in der Türkei, in Europa und den Vereinigten Staaten auf der Terrorliste steht.  Es ist jedoch auch nicht ausgeschlossen, dass sich der "Islamische Staat" für die jüngste Verhaftungswelle gegen die Organisation in der Türkei rächen wollte.

In den vergangenen Wochen führt die Türkei Luftschläge gegen die PKK im Osten der Türkei und Nordirak (Kandil-Berge) durch. Bei türkischen Luftangriffen auf PKK-Stellungen wurden nach amtlichen türkischen Angaben bisher 390 PKK-Kämpfer getötet. 400 weitere PKK-Kämpfer seien verletzt worden, 150 davon schwer. Zugleich schloss sich Ankara der Anti-IS-Koalition an und erlaubt fortan der US-Luftwaffe die Nutzung des eigenen Luftwaffenstützpunktes İncirlik. Von dort aus wollen die USA und Türkei künftig verstärkt Luftangriffe gegen den selbsternannten "Islamischen Staat" in Syrien und Irak fliegen.

Am Sonntag bestätigte die US-Mission in der NATO, dass Washington sechs F-16 Jagdbomber in İncirlik stationiere. Darüber hinaus wurden rund 300 Kampfpiloten in die Türkei entsandt.

Bedienstete der US-Luftwaffe haben bisher nicht präzisiert, für wie lange die Kampfjets auf dem Luftwaffenstützpunkt İncirlik stationiert und ob weitere Flugzeuge an die Grenze zu Syrien verlegt werden würden.

Kritiker befürchten, die USA und Türkei nutzten den Kampf gegen den IS als Vorwand, um im weiteren Verlauf gegen die syrische Regierung unter Präsident Baschar al-Assad vorzugehen.

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