NATO-Kriegsspiele im Baltikum

Litauen hat damit begonnen, das größte NATO-Manöver seit Beginn seiner Mitgliedschaft im westlichen Militärbündnis durchzuführen. Gleichzeitig hat die Allianz zudem verkündet, weitere Truppen in das osteuropäische NATO-Hauptquartier im polnischen Stettin zu verlegen. Moskau lies unterdessen verlautbaren, die kriegerische Rhetorik der NATO sei "veraltet".
NATO-Kriegsspiele im BaltikumQuelle: Reuters © Agencja Gazetai

"Die große Präsenz der Alliierten demonstriert Solidarität mit den Ländern dieser Region”, so der litauische Generalmajor Almantas Leika, Oberkommandierender der litauischen Landstreitkräft angesichts der am 8. Juni startenden "Saber Strike"-Militärübungen (zu Deutsch: "Schwertwurf").

Litauen wird in den kommenden Tagen zum Gastgeberland einer sich aus 13 Teilnehmerstaaten zusammensetzenden NATO-Militärübung.

Rund 6.000 Soldaten nehmen an dem Manöver teil. Bis zum 19. Juni trainiert das Bündnis zu Land, zu Wasser und zu Luft den Krieg, auch in Polen sollen Manöver durchgeführt werden. Zudem dürfen sich Kommandeure in verschiedenen Computer-Simulationen bei der Eskalation von Konflikten in Osteuropa, welche sich im "fiktiven" Szenario gegen Russland richtet, üben.

Leika führte gegenüber der Presse diesbezüglich aus:

"Die Übung ist eine Möglichkeit, eine weitere Demonstration unserer Streitkräfte abzuliefern, die Fähigkeit unserer strategischen Partner, Militärübungen in solch einer Größe zu organisieren, zu beweisen und natürlich die Interoperabilität der teilnehmenden Armeen zu festigen."
Aus Berichten geht hervor, dass ein Grund hinter dem enthusiastischen Engagement Litauens die Anwartschaft von Vilnius auf eine NATO-Basis im eigenen Land sein könnte. Auch Lettland und Estland bemühen sich um die Stationierungen westlicher Truppen im eigenen Land, da diese vermeintlich mehr Sicherheit in Anbetracht einer "russischen Bedrohung" versprechen. Russland hingegen glaubt, dass ein solches Vorpreschen gegen 1997 getroffene Absprachen mit NATO verstoße.

Überdies werden in Kürze 20 hochrangige Offiziere diverser NATO-Mitgliedsstaaten in Stettin, einer Grenzstadt zwischen Deutschland und Polen, eintreffen, um das NATO-Personal vor Ort zu verstärken. Zusätzlich wird das NATO-Hauptquartier bis 2018 modernisiert. Stabsleiter und Bundeswehroffizier Lutz Niemann erklärte in diesem Zusammenhang:

"Letztlich wird die Zahl des militärischen Personals, zusammen mit Verbindungsoffizieren der Luftwaffe, Marine und Spezialeinheiten, hier auf 400 Mann verdoppelt."
Der Grund für den Ausbau der Einrichtung sei laut einem im letzten Jahr getroffenen NATO-Beschluss eine dringend notwendige Antwort des Bündnisses auf die Ukraine-Krise und eine damit einhergehende "russische Aggression" gewesen.

Die Aufgaben des NATO-Stützpunktes erklärend sagte Niemann, Stettin führe nur spezifische Arbeitsaufgaben im Rahmen großer NATO-Kampanien durch oder werde als Hauptquartier für kleinere Missionen und Koordinationsstelle für zukünftige Militärübungen dienen.

Die NATO hat angesichts des sich abkühlenden Klimas zwischen dem Westen und der Russischen Föderation ihre militärischen Aktivitäten in Osteuropa drastisch ausgebaut. Erst kürzlich beteuerte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, dass die Allianz ihre Aktivitäten an ihrer östlichsten Grenze noch weiter ausbauen werde und sich Militärübungen jeglicher Art in der Region daher künftig häufen werden.

So startet das westliche Militärbündnis am 5. Juni eine Militärübung nur wenige Kilometer von der russischen Enklave Kaliningrad entfernt, zwischen Polen und Litauen. Auch diese Übung wird zwei Wochen andauern. Zudem werde das Manöver noch größer als die in Litauen. In Polen werden 17 Staaten, größtenteils NATO-Mitglieder, teilnehmen. Schweden gehört unter anderem zu jenen Staaten, die Truppen entsenden, jedoch nicht Mitglied der westlichen Allianz sind. Analysten vermuten, dass die Teilnahme Stockholms am Militärmanöver womöglich als ein erster Schritt zur Mitgliedschaft bei der NATO zu bewerten ist.

Russland beantwortet die NATO-Präsenz vor der eigenen Haustür mit der Erklärung, dass es Sicherheitsmaßnahmen auf der Krim-Halbinsel ergreifen werde. "Natürlich, wir werden unsere Streitkräfte auf der Krim wegen der vermehrten NATO-Aktivität vor unseren Grenzen ausbauen", sagte Russlands NATO-Gesandter Alexander Gruschku Mitte Mai in Reaktion auf die Übungen.

Darüber hinaus findet Gruschku, dass die kriegerische Rhetorik der westlichen Allianz "veraltet" sei. Der Gesandte fügte hinzu, dass die Wahrnehmung der NATO hinsichtlich militärischer Gefahren gekünstelt seien und lediglich dazu dienen, des Westens anti-russische Haltung zu legitimieren. Die Beschuldigungen gegen Moskau entbehren jeglichen Fundaments.

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