Ukrainische Finanzministerin zu Gläubigern: Wenn ihr Reformen sehen wollt, brauchen wir mehr Geld

Die ukrainische Finanzministerin Natalie Jaresko fordert weitere Finanz-Hilfen für das Land. Ohne erneute Unterstützung gibt es keine weitere Reformen, so die ehemalige US-Bankerin bei einer Tagung in Washington DC. Ihrer Ansicht nach handelt es sich bei der aktuellen Situation innerhalb der Ukraine, um die "wahrscheinlich schlimmste humanitäre Krise in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg". Die Gründe hierfür sieht sie vor allem in der kommunistischen Vergangenheit des Landes sowie der Korruption unter dem Ex-Präsidenten Janukowitsch.
Ukrainische Finanzministerin zu Gläubigern: Wenn ihr Reformen sehen wollt, brauchen wir mehr GeldQuelle: Reuters © Alvin Baez

In Washington D.C. sprach die einstige US-Investment-Bankerin, Natalie Jaresko gemeinsam mit dem litauischen Finanzmanager und seit Dezember 2014 Minister für Wirtschaftsentwicklung und Handel der Ukraine, Aivaras Abromavicius, zur Buchpräsentation im Peterson Institute zum Thema "Die Ukraine: Was lief schief und wie kann man es korrigieren".

Nach Meinung der Finanzministerin sind die Gründe für die aktuelle Pleite des Landes vor allem in der Vergangenheit festzumachen:

Grundlegend leide das Land nicht nur an einer einzelnen, fehlerhaften Entscheidung, sondern an vier Katastrophen. Laut Jaresko liegen diese in der kommunistischen Vergangenheit des Landes, einer 23-jährigen Periode ohne Reformen, der Korruption unter dem Ex-Präsidenten Janukowitsch  sowie den durch Russland verursachten Krieg begründet.

Momentan sehe sich die ukrainische Regierung mit einem Drama konfrontiert, welches das Land zu tiefst lähmen würde. Es gebe keine andere Alternative für Kiew, als "den Krieg im Osten des Landes zu gewinnen, um das nationale Überleben zu sichern".

Um eine wirtschaftliche Stabilität der Ukraine erreichen zu können, vertraue die Regierung auf weitere finanzielle Hilfen aus dem Ausland. Die IWF- Kredite seien nur ein Anfang, so Jaresko, denn man sollte nicht vergessen, dass auch diese nur bis 2018 ausreichen würden.

Insgesamt benötige die Ukraine weitere 15 Milliarden US-Dollar um das Haushaltsloch zu stopfen. Ein weiterer Kredit ist, wie die Finanzministerin betonte, unumgänglich und liege im Interesse aller denen das Wohl der ukrainischen Wirtschaft am Herzen läge.

Die finanzielle Hilfestellung sollte, so die ukrainische Finanzministerin weiter, vor allem einem langfristigen Wirtschaftswachstum dienen. Schwerpunkt wäre dabei die Schaffung von attraktive Angeboten für ausländische Investoren, um die Herstellung eines stabilen Arbeitsmarktes sowie um die Korruptions- und Verbrechensbekämpfung. Gleichzeitig verwies sie darauf, dass neben all den wirtschaftlichen Defiziten man bedenken müsse, dass die Ukraine auch weiterhin ihren Militärapparat investieren muss.

Wie die ehemalige Investment- Bankerin betonte, danke das Land zwar jedem einzelnen ihrer Unterstützer, doch man dürfe nicht vergessen, dass sich die Ukraine ohne weitere Hilfen nicht erholen könne und die geforderten Reformen nicht umsetzen könne. Bereits im Vorfeld habe Jaresko, wie sie selbst erklärte, die US-Regierung um erneute finanzielle und militärische Hilfen gebeten.

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