Der Preis des vor allem in der Autoindustrie gefragten Metalls hat innerhalb der letzten vier Jahre um das Zwölffache zugelegt, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf das Technologieunternehmen Johnson Matthey berichtete. Nach dem Stand von Mittwoch belief er sich auf bereits 8.200 US-Dollar pro Unze, mit einem leichten Rückgang in den darauffolgenden Tagen. Damit ist Rhodium zurzeit mehr als fünfmal teurer als Gold, dessen aktueller Preis rund 1.544 Dollar je Unze beträgt. Dies ist der höchste Wert seit dem Jahr 2008, als Rhodium 10.100 US-Dollar kostete. Experten schließen jedoch nicht aus, dass dieser Rekord bei der anhaltenden Tendenz womöglich sogar übertroffen werden könnte.
Das Metall wird hauptsächlich bei der Herstellung von Autokatalysatoren verwendet und ist somit auf die Nachfrage auf dem Automobilmarkt stark angewiesen. Die Verschärfung der Emissionsvorschriften für Kraftfahrzeuge rund um die Welt gilt als einer der Hauptgründe für den rasanten Preisaufschwung von Rhodium. Die Knappheit seiner Vorräte ließ außerdem Spekulanten und Investoren in den Markt einsteigen, was ebenso sichtlich zum Preisauftrieb beitrug.
Hinzu kommen nicht zuletzt die aktuellen Spannungen zwischen dem Iran und den USA, die das Interesse von Investoren an Edelmetallen steigerten und ihr Geld in als sicher geltende Anlagen lenkten. Neben Rhodium profitierten auch andere Rohstoffpreise davon – unter anderem legte Palladium circa neun Prozent zu. Zudem wurde eine verstärkte Nachfrage für Rhodium aus Asien verzeichnet, was auch mit der Autoindustrie in Verbindung stehen könnte, meinte der Trader des deutschen Technologiekonzerns Heraeus, Andreas Daniel.
Experten warnen allerdings, dass der Preis für Rhodium sehr schwankungsanfällig ist. Der Chef der Marktanalyse und -entwicklung beim russischen Bergbau- und Metallurgie-Unternehmen Nornickel, Anton Berlin, sagte:
Rhodium ist Gegenstand wahnsinniger Volatilität.
Das Unternehmen verbucht laut Bloomberg circa zehn Prozent der globalen Rhodium-Produktion.
Darüber hinaus sind Geldanlagen in Rhodium im Vergleich zu anderen Edelmetallen weniger attraktiv. Es wird nicht auf Börsen gehandelt, der Markt für Münzen und Barren ist viel zu klein im Gegensatz zu Gold und Silber. Der Handel wird größtenteils direkt zwischen Anbietern und der verarbeitenden Industrie betrieben. Die weltweite Produktionsmenge von Rhodium beträgt außerdem lediglich knapp ein Zehntel von dem entsprechenden Wert bei Platin oder Palladium.
Mehr zum Thema - Russland will mit neuem Arktis-Projekt führender Platin- und Palladiumproduzent werden