USA wollen Vergabe von Weltbank-Krediten an China unterbinden

Die US-Regierung will China von der Vergabe günstiger Kredite durch die Weltbank abschneiden. Als Gründe werden die Wirtschaftsstärke der Volksrepublik und Menschenrechtsverstöße genannt. Dennoch haben auch die Vereinigten Staaten hohe Verbindlichkeiten gegenüber China.

Keine Finanzhilfen für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt: Die US-Regierung will China von der Vergabe günstiger Kredite durch die Weltbank abschneiden. Das müsse aufhören, forderte US-Präsident Donald Trump am Freitagabend (Ortszeit) auf Twitter.

Warum leiht die Weltbank China Geld? Wie kann das sein? China hat eine Menge Geld, und wenn sie keines haben, schaffen sie welches", so Donald Trump.

Auch US-Finanzminister Steven Mnuchin hatte am Donnerstag gefordert, die Kreditvergabe der Weltbank an China zu kappen. Als Gründe nannte er die wirtschaftliche Stärke der Volksrepublik und Menschenrechtsverstöße. Seine Regierung könne zwar nicht "jeden einzelnen Kredit" blockieren, aber ihren Einfluss auf die Weltbank nutzen, um Finanzhilfen an China zu reduzieren.

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Zu den Hauptaufgaben der in Washington ansässigen Weltbank gehört die Bekämpfung der Armut in Entwicklungsländern durch die Vergabe günstiger Kredite. Nach Angaben der Institution sind im laufenden Jahr rund 1,4 Milliarden Dollar an China geflossen – weit weniger als noch die 2017 überwiesenen 2,4 Milliarden Dollar.

Neben dem wirtschaftlichen Aufschwung Chinas könnte dieser Rückgang auch bereits mit einem Wechsel an der Spitze der Weltbank zusammenhängen, deren Präsidenten traditionell von den USA gestellt werden. Der aktuelle Chef David Malpass ist ein Vertrauter von US-Finanzminister Steven Mnuchin und gilt ebenso als Kritiker Chinas und dessen Strategie, den politischen und wirtschaftlichen Einfluss der Volksrepublik durch Infrastrukturprojekte in Drittländern zu vergrößern, wie etwa im Fall der "Seidenstraßen-Initiative". (dpa)

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