Bank of America: Afrika könnte nach US-Handelskrieg mit China zum "Land der Möglichkeiten" werden

Analysten der Bank of America haben darauf hingewiesen, dass der afrikanische Kontinent deutlich davon profitieren könnte, falls die USA und China ein Handelsabkommen abschließen. Ein solcher Schritt würde einige Schwellenmärkte begünstigen.

Das lang erwartete Handelsabkommen zwischen den Vereinigten Staaten und China würde den afrikanischen Kontinent in ein Land der Möglichkeiten für Anleihen- und Aktieninvestoren verwandeln, so die Strategen der Bank of America David Hauner und Claudio Irigoyen. Sie schrieben in einer Kundennotiz:

Wir sind der Meinung, dass die Beseitigung von Ängsten vor weiteren Zöllen oder einer Rezession, zumindest bis zu den US-Wahlen im November 2020, zu einem gewissen Kaufsignal und ersten Anzeichen einer Erholung im ersten Quartal führen würde.

Die Strategen wiesen darauf hin, dass zu den wichtigsten Begünstigten der Schwellenmärkte "einige der weniger beliebten Währungs- und Hochzinsmärkte" gehören werden.

Sie erklärten, dass ein Handelsabkommen zwischen Peking und Washington das Risiko einer Stärkung des US-Dollars verringern würde. Dies würde die Währungen von Schwellenländern unterstützen und hätte hochverzinsliche Staatsanleihen zur Folge. Einige Währungen, darunter der südafrikanische Rand, würden auch von einem Zufluss von Kapital profitieren, da Aktien am ehesten auf eine Konjunkturerholung reagieren.

Die Bank of America prognostizierte auch die größten Gewinner, falls die USA und China ein Handelsabkommen abschließen:

Afrika sieht gut aus, wo mehrere externe Darlehen unter den globalen Wachstumsproblemen leiden: Kenia, Nigeria und Südafrika.

Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa sagte in einem Interview mit Bloomberg, dass ein Abkommen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt seinem Land großen Nutzen bringen würde.

Am Donnerstag einigten sich China und die USA darauf, die gegenseitigen Strafzölle proportional zurückzunehmen. Die erste Phase eines Handelsabkommens soll in den kommenden Wochen unterzeichnet werden. Der Handelskrieg zwischen den beiden Ländern dauert seit über einem Jahr an, was zu mehreren Runden von gegenseitigen Zöllen und Beschränkungen führte.

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