Milliardär Ray Dalio: US-Zentralbank steuert mit ihrer Finanzpolitik auf Paradigmenwechsel zu

Wirtschaftliche Ungleichheit hat in den USA zu einem "nationalen Notstand" geführt. So der US-amerikanischer Milliardär Ray Dalio. Außerdem sei die große Menge des freien Geldes in der Weltwirtschaft ein Paradoxon, das zu einem großen Paradigmenwechsel führen wird.

US-Milliardär und Gründer des weltweit größten Hedgefonds Bridgewater, Ray Dalio, veröffentlichte auf LinkedIn einen Beitrag mit dem Titel "The World Has Gone Mad and the System Is Broken" (dt.: Die Welt ist verrückt geworden und das System ist kaputt). Hierin schreibt der, dass es eine Reihe von wirtschaftlichen Indikatoren gibt (einschließlich niedriger oder negativer Zinssätze), die zu einem nicht nachhaltigen und kaputten System geführt haben. Er erklärte:

Weil der 'Trickle-Down'-Prozess, bei dem Geld von der Spitze zu den Arbeitern und anderen durch Verbesserung ihres Einkommens und ihrer Kreditwürdigkeit fließt, nicht funktioniert, ist das System, das den Kapitalismus für die meisten Menschen gut funktionieren lassen soll, kaputt gegangen.

Er beschuldigte die Geldpolitik der Federal Reserve, Aktien künstlich über ihren fundamentalen Wert hinaus zu erhöhen und fügte hinzu:

Investoren haben eine enorme Menge an Kapital, das ihnen von den Zentralbanken in ihren vergeblichen Versuchen, die Wirtschaftstätigkeit und die Inflation in die Höhe zu treiben, aufgezwungen wurde und wird.

Menschen, denen es an Geld oder Kreditwürdigkeit mangele, seien im Wesentlichen nicht in der Lage, Zugang zu Kapital zu erhalten, was zu einer Anhäufung von Reichtum und politischer Spaltung beitrage. Dalio schloss:

Diese Situation ist unhaltbar und kann sicherlich nicht mehr so vorangetrieben werden, wie sie seit 2008 besteht. Deshalb glaube ich, dass sich die Welt einem großen Paradigmenwechsel nähert.

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