Siemens sichert sich Kraftwerksauftrag im Irak

Der deutsche Technologiekonzern Siemens hat sich einen weiteren Großauftrag im Irak gesichert und treibt somit seine Pläne für den Ausbau des irakischen Energienetzes voran. Zwei Kraftwerke nördlich von Bagdad sollen künftig über eine Kapazität von 1,6 Gigawatt verfügen.

Wie das Unternehmen mit Sitz in Berlin und München am Samstag mitteilte, habe man mit dem irakischen Energieministerium eine Übereinkunft über den Wiederaufbau der Kraftwerke Baidschi 1 und 2 unterschrieben. Das sei ein entscheidender Schritt in der Strategie des Unternehmens, das irakische Energienetz auszubauen. Der Wiederaufbau der beiden Kraftwerke in Baidschi markiere die zweite Phase der sogenannten "Roadmap" im Irak und stelle das bislang größte Projekt in Bezug auf die Stromkapazität dar.

Nach Angaben von Siemens sollen die Arbeiten beginnen, sobald die Übereinkunft vom irakischen Ministerrat bestätigt und eine Regelung mit dem Finanzministerium erreicht wird. Siemens wird für das Projekt unter anderem Gasturbinen, Generatoren und Kontrollsysteme bereitstellen. Der Auftrag wird zusammen mit dem ägyptischen Unternehmen Orascom abgewickelt. Der Irak will die Energieversorgung des Landes deutlich ausbauen. Neben Siemens buhlt auch US-Konkurrent General Electrics um die Austräge. Insgesamt geht es um Aufträge von rund 14 Milliarden US-Dollar (12,5 Milliarden Euro).

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Die Kraftwerke in Baidschi waren von Kämpfern der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zerstört worden. Im Sommer 2014 musste eine Gruppe Siemens-Techniker aus dem Gebiet gerettet werden, als die Islamisten die Gegend rund 250 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad einnahmen. (dpa)

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