Washington missbraucht Dollar als Waffe – Russland verkauft Staatsanleihen in chinesischer Währung

Moskau und Peking arbeiten an einer neuen Methode, ihre Abhängigkeit vom Dollar zu verringern. Russland plant, seine erste in Yuan denominierte Anleihe zu begeben, die den beiden Staaten helfen könnte, die von den USA verhängten Zölle und Sanktionen zu umgehen.

Die russischen Yuan-Anleihen werden voraussichtlich bis Ende des Jahres oder Anfang nächsten Jahres begeben. Dies ist das erste Mal, dass Russland einen Teil seiner Staatsschulden in der chinesischen Währung (offiziell Renminbi genannt) emittiert. Obwohl die beiden Handelspartner den Schritt seit dem Jahr 2016 vorbereiten, wurde er mehrfach verschoben.

Nun hat sich die weltpolitische Landschaft sowohl für Russland als auch für China fühlbar verändert und drängt die beiden Nationen zu einer engeren Partnerschaft, erklärte Anton Bachtin, Investmentstratege bei der Investitionsbank Premier BKS, in einem Interview mit RT. Er sagte, dass nicht nur Russland und China über "die Dollarhegemonie besorgt" seien, und man nun mit der Einführung der Yuan-Anleihe hiergegen Abhilfe schaffen würde.

"Es ist ein Schritt in Richtung Entdollarisierung", erklärte der Analytiker gegenüber RT. Es werde viel Zeit in Anspruch nehmen, sich vollständig vom Dollar zu lösen. "Außerdem ist dies eine zusätzliche Brücke zwischen uns und den chinesischen Investoren", so Bachtin und fügte hinzu: "In einer Zeit, in der die Handelsbeziehungen zwischen China und den USA eskalieren, kann Washington die Abhängigkeit anderer Volkswirtschaften vom Dollar als Druckmittel nutzen. Deshalb sucht China nach zusätzlichen Finanzinstrumenten.

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Auch Russland ist eines der Hauptziele der von den USA verhängten Sanktionen. Das im August in Kraft getretene Sanktionspaket verbietet US-Banken, auf dem russischen Staatsanleihenmarkt frei zu operieren.

Obwohl Moskau derzeit genügend ausländische Investoren hat, die bereit sind, Staatsanleihen zu kaufen, ist es nach wie vor daran interessiert, seine Liste ausländischer Gläubiger zu erweitern. Da chinesische Investoren aktuell keine in Rubel denominierten Pfandbriefe kaufen, würde die Einführung der Yuan-Anleihen ihnen die Möglichkeit geben, dennoch in die russische Volkswirtschaft zu investieren.

Die neue Anleihe in chinesischer Währung werde jedoch nicht zu kurzfristigen Veränderungen führen, sondern langfristig wirken, weil sie "die Grundlagen für zukünftige Investitionen schafft", betonte der Investmentstratege.

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