Italien statt USA: Huawei verlagert 1.000 Arbeitsplätze und investiert drei Milliarden US-Dollar

Italien beteiligt sich als erstes G7-Land an dem monumentalen Infrastrukturprojekt Chinas, der "neuen Seidenstraße". Doch das scheint nicht der einzige lukrative Deal zwischen Peking und Rom zu sein. Auch der Telekommunikationsriese Huawei hat offenbar große Pläne.

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Der CEO der italienischen Niederlassung von Huawei, Thomas Miao, erklärte am Montag, dass das Unternehmen in den nächsten drei Jahren rund 3,1 Milliarden US-Dollar in das Land investieren wird. Miao kündigte auf einer Veranstaltung in Mailand an, dass das chinesische Unternehmen auch in Italien 1.000 Arbeitsplätze schaffen werde.

Gleichzeitig bestätigte er, dass Huawei 1.000 Arbeitsplätze in den USA abbauen werde. Laut dem Geschäftsführer der italienischen Niederlassung hat Huawei "einen Plan B", um die Lieferung von Komponenten zu gewährleisten, wenn das Unternehmen nach August von Washington auf einer schwarzen Liste geführt werden sollte.

Die USA haben Italien und andere europäische Verbündete davor gewarnt, mit Huawei zusammenzuarbeiten. Auch ein weiterer großer chinesischer Telekommunikationsriese, ZTE, steht unter Beobachtung Washingtons. Während die USA weiterhin behaupten, dass die chinesischen Anbieter ein Sicherheitsrisiko darstellen, haben beide Unternehmen dies immer wieder bestritten.

In der vergangenen Woche hat die italienische Regierung mit einem Gesetzesdekret ihre bestehende Befugnis zum Eingreifen in den privaten Sektor zur Verteidigung der nationalen Sicherheit und anderer nationaler Interessen gestärkt. In dem Dekret wurde Huawei oder ZTE nicht erwähnt. Eine ungenannte Regierungsquelle teilte Reuters mit, dass Rom seinen Einfluss über den Privatsektor konsolidiert hat, teilweise aufgrund von Bedenken über die mögliche Beteiligung von Huawei Technologies und ZTE an der Entwicklung von 5G-Netzen.

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