Adiós Gringo: Venezuela und Russland beraten über Handel in Rubel statt Dollar

Caracas führt derzeit Gespräche mit Moskau über die Möglichkeit, in Handelsabkommen den russischen Rubel zu verwenden und Dollar-Transaktionen aufzugeben. Das erklärte der venezolanische UN-Vertreter Jorge Valero in Genf.

Venezuela hofft auf Russlands Unterstützung bei der Restrukturierung seiner Auslandsschulden, sagte der venezolanische Botschafter bei den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen in Genf, Jorge Valero, laut der russischen Nachrichtenagentur RIA am Freitag.

Derzeit gebe es Gespräche über die Möglichkeit, im bilateralen Handel auf die russische Landeswährung umzustellen. Die beiden Länder diskutieren auch die Verwendung der im vergangenen Jahr eingeführten staatlich geförderten Kryptowährung El Petro.

Caracas hat den Wert von El Petro an den Preis eines Barrels venezolanischen Öls geknüpft. Auch die nationale Währung Venezuelas, den Bolívar, hat die Regierung im vergangenen Sommer an El Petro gekoppelt.

Zahlreiche von den USA gegen Venezuela verhängte Sanktionen haben die Bolivarische Republik gezwungen, den Dollar nicht mehr für ihre internationalen Transaktionen zu verwenden. Im vergangenen Oktober wurde die Umstellung auf den Euro vollzogen. Darüber hinaus begann das Land, Rohöl durch importierte Produkte zu ersetzen.

Venezuela versucht derzeit, eine der schwersten Wirtschaftskrisen der Geschichte zu überwinden, während die venezolanische Währung durch eine Hyperinflation rasant an Wert verliert.

Der Diplomat betonte, dass die US-Sanktionen gegen den venezolanischen Ölsektor zusammen mit dem Einfrieren von dessen Dollar-Konten enorme negative Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes gehabt hätten. Durch die Maßnahmen wurde der lateinamerikanischen Nation der freie Zugang zu internationaler finanzieller Unterstützung und Investitionen in ihren Ölsektor verwehrt.

Geld werde zurückgehalten, "in diesem Fall in der Bank von Portugal", sagte der Diplomat.

"Die US-Blockade ist illegal und kriminell", sagte der Botschafter, nachdem er erklärt hatte, dass die Wirtschaftssanktionen, die unter anderem die Ankunft von Lebensmitteln und Medikamenten behindern, 40.000 Tote in Venezuela und Verluste im Wert von 30 Milliarden Dollar verursacht haben.

Das Embargo tötet", so Valero.

Auf die Frage nach humanitärer Hilfe für Venezuela antwortete der Diplomat, dass das Land sie von Russland, China und der Türkei über das Rote Kreuz erhält. Valero betonte, dass Venezuela Beziehungen zu Russland in allen Bereichen und auf allen Ebenen pflegt:

Ja. Wir hatten immer solidarische Unterstützung aus Russland. Und unsere Beziehung erstreckt sich auf viele Bereiche. Von Kultur und Wissenschaft bis hin zur militärischen Zusammenarbeit.

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