BMW setzt auf Entspannung im Handelsstreit zwischen China und den USA

Der deutsche Autobauer BMW sieht Zeichen der Entspannung im für ihn sehr teuren Zollstreit zwischen den USA und China. Im vergangenen Jahr hatten zwischenzeitlich erhobene Sonderzölle auf Autos aus US-Produktion den Dax-Konzern mit 270 Millionen Euro belastet.

BMW-Finanzchef Nicolas Peter sagte am Dienstag auf der chinesischen Automesse in der chinesischen Hafenmetropole Shanghai: "Unser Eindruck ist auch, da könnte eine Lösung in den kommenden Wochen oder Monaten kommen". BMW importiert vor allem SUVs der X-Modellreihe aus den USA nach China.

"Das erste Quartal ist gut gelaufen ohne diese Strafzölle und es sieht auch fürs zweite Quartal ja ganz vernünftig aus", sagte Peter. Es könne bei einer Lösung des Handelsstreits zwischen den beiden Staaten auch sein, dass keine weiteren Ergebnisbelastungen auf die Münchener zukommen.

Auf seinem wichtigsten Einzelmarkt China will das Unternehmen ohnehin trotz der aktuellen Marktschwäche vermehrt Autos verkaufen. "Wir werden zwischen fünf und zehn Prozent in diesem stagnierenden Markt wachsen und damit Segmentanteile gewinnen", meinte Peter weiter. Premiumautobauer trifft die Verunsicherung der chinesischen Autokäufer im Verkauf derzeit nicht so stark wie die Massenhersteller, darunter etwa Volkswagen.

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Die Nachfrage in Großbritannien habe interessanterweise trotz der Unsicherheit um den Brexit aktuell kaum nachgelassen.

Unschön ist für uns die Unsicherheit, wir brauchen Stabilität für Investitionsentscheidungen.

Sorgen macht sich der Manager beim Absatz eher um die Konjunktur in Südeuropa. Auch in den USA will BMW dagegen beim Absatz zwischen einem und fünf Prozent zulegen.

Einer in Medienberichten kolportierten möglichen Zusammenarbeit mit dem Rivalen Daimler bei der Entwicklung von Plattformen für kleinere Fahrzeuge erteilte Peter eine klare Absage. "Das ist nicht der Plan."

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(rt deutsch/dpa)