Handelskrieg: Chinesische Investitionen in die USA sinken um 83 Prozent

Die chinesischen Investitionen in Nordamerika und Europa sind im vergangenen Jahr stark gesunken, was auf die verschärfte US-Prüfung ausländischer Übernahmeverträge und die Beschränkungen Pekings für Auslandsinvestitionen zurückzuführen ist.

Daten der Anwaltskanzlei Baker & McKenzie zeigten, dass die chinesischen Direktinvestitionen in die Vereinigten Staaten stark abgenommen haben und auf den niedrigsten Stand seit sieben Jahren gefallen sind. Sie sind um 83 Prozent zurückgegangen, während sie in Kanada um 80 Prozent angestiegen sind.

Im vergangenen Jahr haben chinesische Unternehmen nur 4,8 Milliarden US-Dollar in neue Geschäftsakquisitionen und Investitionen in den USA investiert, 83 Prozent weniger als im Jahr 2017 (29 Milliarden US-Dollar) und 90 Prozent weniger als im Jahr 2016 (46 Milliarden US-Dollar).

Mit dem Verkauf von US-Anlagengut im Wert von 13 Milliarden US-Dollar durch chinesische Unternehmen sanken die chinesischen Nettoinvestitionen in den Vereinigten Staaten 2018 um acht Milliarden US-Dollar.

Berater der Rhodium Group warnten am Montag, dass der Druck in diesem Jahr anhalten werde, und fügten hinzu, dass die "dunkle Wolke über den Beziehungen zwischen den USA und China" wahrscheinlich nicht verschwinden werde. Das Beratungsunternehmen erklärte:

Der Fluss der anstehenden chinesischen Investitionen in die USA ist auf einem Fünf-Jahres-Tiefstand, und die meisten Hürden, die auf Chinas US-Investitionen lasten, werden voraussichtlich anhalten oder sich vertiefen.

Als Gründe wurden die Fortsetzung der strengen Kapitalverkehrskontrollen Pekings im Ausland und die Auswirkungen seiner Kampagne zum Schuldenabbau und zur Risikokreditvergabe genannt.

Mehr zum Thema - Hält der "Waffenstillstand"? China und USA ringen um Lösung in Handelsstreit

Verschärfte regulatorische Kontrollen führten außerdem dazu, dass 14 chinesische Investment Deals in Nordamerika mit einem Gesamtwert von vier Milliarden US-Dollar und sieben in Europa im Wert von 1,5 Milliarden US-Dollar annulliert wurden. Michael DeFranco, Global Head of M&A bei Baker McKenzie, erklärte:

Einige Deals werden trotz neuer Investitionsscreening-Vorschriften, Handelsspannungen und chinesischer Investitionskontrollen immer noch abgeschlossen. […] Alle Parteien einer zukünftigen Transaktion müssen jedoch eine gründliche Projektprüfung durchführen und eingehende regulatorische Beratung in Anspruch nehmen, um zu beurteilen, ob ein Geschäft rentabel ist.