Speditionsexperte: US-Rohöllieferungen nach China inmitten des Handelskrieges "völlig gestoppt"

Die US-Rohöllieferungen nach China sind laut einem chinesischen Spediteur "völlig zum Stillstand gekommen". Im Internet zugängliche Schiffsverfolgungsdaten zeigen, dass dieser Erdöl-Transport im September zum Erliegen kam. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.

Vor dem Handelskrieg zwischen den USA und China war ein schnelles Wachstum der US-Erdölexporte in das Reich der Mitte zu beobachten. Nun fordert der Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt seinen Tribut.

Washington und Peking führten in den letzten Monaten sukzessive hohe Einfuhrzölle auf Hunderte von Warenkategorien ein. Obwohl die US-Exporte des schwarzen Goldes nach China, die erst 2016 gestartet wurden, in dem Zollstreit noch nicht berücksichtigt wurden, entschieden sich die chinesischen Ölimporteure gegen neue Aufträge.

Am Rande des Jahresgipfels des Global Maritime Forums in Hongkong erklärte Xie Chunlin, der Präsident der China Merchants Energy Shipping Co Ltd:

Wir sind eines der größten Transportunternehmen für Rohöl aus den USA nach China. Früher [vor dem Handelskrieg] hatten wir ein nettes Geschäft, aber jetzt ist es völlig zum Erliegen gekommen.

Schiffsverfolgungsdaten des Portals Refinitiv Eikon bestätigten, dass die US-Rohöllieferungen nach China im September zum Stillstand kamen. Dazu sagte Xie:

Er ist leider eingetreten, der Handelskrieg zwischen den USA und China. Für das Schifffahrtsgeschäft ist es sicherlich nicht gut.

Außerdem wies er darauf hin, dass der Handelsstreit China zwingen würde, Sojabohnen von anderen Lieferanten zu beziehen, und fügte hinzu, dass China nun einen Großteil seiner Sojabohnen aus Südamerika beziehe.

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